Entwicklungsländer trifft die Pandemie besonders hart © Büro Dr. Stefinger MdB

Unterstützung für Entwicklungsländer bei Pandemiebekämpfung

Diese Woche haben wir im Plenum unseren Koalitionsantrag zur Unterstützung der Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Bewältigung der Corona-Pandemie eingebracht. Entwicklungsländer trifft die Pandemie besonders hart, weil ihnen all das fehlt, was uns hierzulande in die Lage versetzt, die Ausbreitung des Virus erfolgreich einzudämmen – darunter ein leistungsfähiges Gesundheitssystem, eine funktionierende Infrastruktur und exzellente Wissenschaftler. Die Gefahr der Ansteckung ist in vielen Entwicklungsländern dreimal höher aufgrund der sanitären Voraussetzungen.

Corona-Pandemie wird zur Hunger-Krise

Schätzungen zufolge könnten allein in Afrika bis zu 20 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. In den meisten armen Ländern fehlen existenzsichernde Sozialsysteme. Der Verlust des Arbeitsplatzes, beispielsweise durch Krankheit oder Zusammenbruch globaler Lieferketten, führt meist umgehend in Armut und Hunger. Der Lockdown in vielen Entwicklungsländern hat dazu geführt, dass eine Milliarde Kinder nicht mehr zur Schule gehen können. Viele Kinder haben in der Schule die einzige Mahlzeit am Tag bekommen. Entwicklungsminister Müller warnt deshalb zu Recht davor, dass die Corona-Pandemie sich zu einer Hunger-Krise auszuwachsen drohe.

Corona-Impfstoff auch für arme Länder

In unserem Antrag drängen wir darauf, dass ein möglicher Impfstoff gegen das Corona-Virus möglichst schnell frei zugänglich und frei verfügbar allen Menschen in allen Ländern zur Verfügung gestellt wird. Zudem wollen wir die WHO für die Entwicklung einer globalen Gesundheitsstrategie rüsten. Dazu gehören eine ordentliche Ausstattung mit Mitteln z.B. für Bereitschaftsmaßnahmen und Diagnostik und eine grundlegende Reform der Finanzstruktur der WHO zur dauerhaften Sicherung der Aufgabenstellung und Begleitung von Forschungsaufträgen.

Internationale Impfallianz fördern

Auch fordern wir die Bundesregierung auf, die Internationale Impfallianz GAVI und den Globalen Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) zu stärken. Damit sollen globale Soforthilfeprogramme unterstützt und eine weltweite Impfkampagne vorbereitet werden, ohne die Weiterführung dringend notwendiger bestehender Impfkampagnen – etwa gegen Masern, Polio, Hepatitis B – zu gefährden.

Prävention und Reaktionsfähigkeit stärken

Wir fordern national und international Bemühungen für einen ganzheitlichen „One-Health“-Ansatz zu unterstützen, um so die Übertragung von Krankheiten und Erregern von Tieren auf Menschen einzudämmen sowie Präventionsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten intensiver zu erforschen. Wir brauchen reaktionsfähige Strukturen in den Vereinten Nationen, die schnell wirksame Entscheidungen treffen und die Unterstützung durch internationale und lokale Hilfsorganisationen vor Ort koordinieren können.