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Plenardebatte zur Klimaforschung: Klimaforschung und Entwicklungszusammenarbeit gehen Hand in Hand

Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen der Menschheit. Die Auswirkungen extremer Wetterphänomene sind weltweit spürbar: Übersch...

Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen der Menschheit. Die Auswirkungen extremer Wetterphänomene sind weltweit spürbar: Überschwemmungen, Erdrutsche, Stürme, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände bedrohen die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Auch wir in Deutschland spüren die klimatischen Veränderungen bereits. Besonders drastisch erleben die Menschen die Folgen jedoch in Regionen, die ohnehin schon mit schwierigen klimatischen Bedingungen zu kämpfen haben. Dort drohen Naturkatastrophen bereits erzielte Entwicklungserfolge schnell zunichte zu machen. Daher ist es wichtig, dass wir die deutsche Klimaforschung gut aufstellen und an wirksamen Maßnahmen zum Klimaschutz arbeiten.

Nachhaltigkeit, Klima und Energie

Bei der heutigen Plenardebatte zu einem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Klimaforschung habe ich deutlich gemacht, wie stark und vielfältig sich Deutschland auf diesem Feld engagiert. Nachhaltigkeit, Klima und Energie gehören zu den zentralen Themen der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Sowohl das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), als auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördern in diesen Bereichen zahlreiche Einrichtungen und Programme. Das BMBF hat für dieses Jahr seine Ausgaben für die Klima- und Nachhaltigkeitsforschung um rund 30 Prozent und damit auf über 580 Millionen Euro gesteigert. Einen gewaltigen Aufwuchs gibt es für Klimaforschung und System Erde. Deutschland verfügt über eine exzellent aufgestellte Polar- und Meeresforschung mit modernsten Schiffen und unterhält Forschungseinrichtungen von weltweitem Ruf.

Internationale Kooperation – Projekte mit Afrika

Bei unseren Anstrengungen setzen wir bewusst auf die internationale Zusammenarbeit, besonders auch mit Afrika – ein Kontinent, dessen Bevölkerung rasant wächst, der eine überaus starke Landdegradierung erlebt und der erheblich unter Wassermangel und Verschmutzung leidet. So engagiert sich das BMBF im Rahmen seiner neuen Afrika-Strategie mit zahlreichen Maßnahmen in den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit, Wasser, Bioökonomie und Ernährungssicherung. Im westlichen und südlichen Afrika unterstützen wir zum Beispiel gemeinsam mit mehreren afrikanischen Partnerländern seit einigen Jahren den Aufbau von zwei regionalen Kompetenzzentren für Klimawandel und nachhaltiges Landmanagement. Damit wollen wir unsere Partner befähigen, selbst Klimaprognosen und Szenarien zu erstellen, exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, konkrete Handlungsoptionen zu entwickeln und an einer nachhaltigen Entwicklung ihrer Heimat zu arbeiten.

Darüber hinaus arbeiten wir mit Schwellen- und Entwicklungsländern an Partnerschaften für nachhaltige Innovationen, beispielsweise zu Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel, Naturrisiken oder nachhaltigen Energieversorgung. Gerade der wachsende Energieverbrauch erfordert entschiedene Maßnahmen zum Schutz der Ressourcen. Daher engagiert sich Deutschland in Afrika bei zahlreichen Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien. Auch das ist somit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Fazit

Deutschland ist auf zahlreichen Feldern der Klima- und Klimafolgenforschung ein Vorreiter. Vieles von dem, was die Grünen in ihrem Antrag fordern, ist bereits am Laufen: Wir unterstützen eine große Bandbreite an innovativen, interdisziplinären und anwendungsorientierten Ansätzen, verfügen über erstklassige Forschungseinrichtungen und kooperieren auf internationaler Ebene, vor allem auch da, wo es so dringend gebraucht wird. Wir kombinieren exzellente Forschung mit dem Erhalt von Lebensgrundlagen und der Schaffung von Perspektiven. Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit sind daher zwei Seiten einer Medaille.