Der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises München-Ost, Herbert Frankenhauser, ist heute plötzlich und unerwartet im Alter von 74 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau und Tochter mit Familie.
Der gelernte Industriekaufmann trat 1965 im Alter von 20 Jahren der Christlich-Sozialen Union bei. Der im vorpolitischen Raum sehr aktive Frankenhauser engagierte sich viele Jahre in seiner Pfarrgemeinde St. Wolfgang im heutigen Stadtbezirk Au-Haidhausen, beim TSV 1860 München – auch als aktiver Jugendspieler – und in einer Vielzahl von Vereinen und Initiativen. Aus diesem großen Engagement heraus wurde er 1972 in den Stadtrat seiner geliebten Heimatstadt München gewählt und gehörte diesem bis 1991 an. Von 1982 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat war er stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion. Als Wiesn-Stadtrat hat er sich in besonderer Weise für die Belange der Schaustellerfamilien eingesetzt. Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 wurde Herbert Frankenhauser in den neuen, gesamtdeutschen Bundestag gewählt. Wie schon im Münchner Stadtrat, setzte er sich auch in Bonn und später in Berlin vor allem für die sogenannten „kleinen Leute“ ein, so z.B. dass in einer Stadt wie München bezahlbarer Wohnraum entstehen kann. Als Mitglied des Haushaltsausschusses, dessen stellvertretender Vorsitzender er von 2005 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im Jahr 2013 war, lagen ihm besonders die deutschen Auslandsschulen und die Ausstattung der Bundeswehr am Herzen.
Frankenhauser vertrat von 1990 bis 2013 den Wahlkreis München-Ost stets als direktgewählter Abgeordneter. Bis zuletzt engagierte er sich für die Bayerischen Gebirgsschützen, die Auer Schreiner und Zimmerleute, war Gründungsmitglied des Vereins Freunde des Viktualienmarktes und Ehrenpräsident des Deutschen Instituts für Reines Bier. Neben der Politik war seine Leidenschaft der Fußball, ein zünftiger „Schafkopf“ und im Besonderen seine heißgeliebten „60er“.
Herbert Frankenhauser war Träger des Bayerischen Verdienstordens sowie des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Berti Frankenhauser hat nie vergessen, wo er herkam. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Menschen, denen es nicht so gut geht. Ich bin tief traurig und verliere einen guten Freund und väterlichen Ratgeber. Berti ist vielen als lebenslustiger, fröhlicher und von Auftreten und Statur „typischer Bayer“ in Erinnerung, der leidenschaftlich gerne und jederzeit für eine Partie Schafkopf zu haben war. Die CSU im Münchner Osten und ich persönlich habe ihm viel zu verdanken. Er wird mir sehr fehlen!
In tiefer Trauer
Dr. Wolfgang Stefinger, MdB