Abgeordnete mit regionalen Produkten © CDU/CSU Michael Wittig

Nachhaltigkeit muss global gedacht werden

Diesen Donnerstag durfte ich zum Thema Nachhaltigkeit im Bundestag sprechen. Die Debatte hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu fassen um für uns ökologisch, ökonomisch und sozial auf solide Säulen zu stellen. Dabei geht eben nicht nur um den Verzicht auf Plastik und auf Flugreisen. Es geht um Verantwortung für das Gemeinwohl, bei dem wir in der Politik die Regeln festlegen können und müssen. Die Vereinten Nationen haben mit der Formulierung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bereits einen Rahmen für alle UN-Mitgliedsländer gesteckt, der sich neben dem Klima-, Umwelt- und Artenschutz zum Beispiel auch um Armutsbekämpfung bemüht, die Beseitigung von Hunger, Gesundheitsfürsorge, Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie Bildung für alle Menschen. Wenn wir uns alle zusammen daran halten, kann die globale Transformation zu einer nachhaltigen und klimaverträglichen Wirtschaftsform gelingen.

Regionale Lebensmittel sorgen für Wertschöpfung vor Ort

Nachhaltig handeln und nachhaltig wirtschaften ist das Gebot der Stunde. Daher haben wir in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Nachhaltigkeitsdebatte zum Anlass genommen, mit der Lebensmittelspendenaktion „Regionaler Tisch“ auf die besondere Rolle unserer regionalen Lebensmittel aufmerksam zu machen. Meine Kollegen und ich haben aus unseren Wahlkreisen typische Lebensmittel mit nach Berlin gebracht. Denn diese gehören mehr denn je auf den Tisch! Hier bleibt die Wertschöpfung vor Ort bei unseren Landwirten und den verarbeitenden Betrieben, Umwelt und Klima werden durch kurze Wege geschont. Lebensmittel aus regionaler Produktion prägen zudem das Gesicht unserer Heimat als lebenswerte Orte mit.

Entwicklungspolitik ist weltweite Nachhaltigkeitspolitik

Was wir beim Thema Nachhaltigkeit schnell vergessen: Unser eigener Wohlstand ist eng mit den Entwicklungs- und Schwellenländern verknüpft. Der Kaffee, den wir konsumieren, kommt aus den Ländern des globalen Südens; die Baumwolle für die Jeans oder das Hemd, das wir tragen, kommt meist aus Entwicklungsländern. Wir sind alle miteinander vernetzt. Und an den Bedingungen, wie vor Ort geerntet wird oder Produkte verarbeitet werden, entscheidet sich am Ende, ob sich der Klimawandel bremsen lässt oder nicht. Um unsere Ressourcen weltweit zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage unseres Handelns sein. Die Forschung ist hier ein zentraler Bestandteil um mögliche Zielkonflikte zu lösen. Ein Beispiel hierfür wäre aus Klimaschutzgründen den Entwicklungsländern eine industrielle Entwicklung zu erschweren und so die Armut der Menschen zu vergrößern.

Es geht um Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Frieden

Indem wir Entwicklungssprünge nutzen und auf nachhaltige Produktionswege setzen, können wir dafür sorgen, dass faire und klimaneutrale Produktionsketten entstehen und gefördert werden. Hier braucht es faire Lieferketten, für die wir uns in der letzten Wahlperiode mit dem Lieferkettengesetz schon stark gemacht haben, um zum einen den Schutz von Menschenrechten zu verbessern und auch die Unternehmen in Deutschland in die Verantwortung zu nehmen. Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema, das alle Wissenschaften und Lebensbereiche durchziehen muss. Wir werden dadurch bewusster leben und den zukünftigen Generationen im Sinne eines Eine-Welt-Ansatzes eine lebenswerte Welt ermöglichen können.