Ich freue mich sehr, dass das Querschnittsthema Nachhaltigkeit den Weg in die akademische Welt findet. Letzte Woche war ich nicht nur in meiner Funktion als Abgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule München, sondern konnte auch als Alumnus wertvolle Impulse mit den Studenten teilen und den Start des neuen Studienschwerpunkts „Nachhaltiges Management“ an der Fakultät für Betriebswirtschaft miterleben.
„Wirtschaft neu denken“
Wirtschaft neu denken: Das wird gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und ganz aktuell der Energiekrise immer wichtiger für die nächsten Generationen. Es geht darum, die Studierenden zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln zu befähigen, um so die Auswirkungen des gesamtgesellschaftlichen Handelns auf die Welt zu verstehen und neue Verhaltensmuster prägen zu können.
Um unsere Wirtschaftsstrukturen nachhaltig, robust und widerstandsfähig gegenüber neuen Entwicklungen zu machen, gilt es theoretisch wie praktisch in nachhaltige und erfolgreiche Geschäftsmodelle einzutauchen, sich mit innovativen Geschäftsideen auseinanderzusetzen und so ein kritisches Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln. Weg von reiner Gewinnmaximierung, hin zu sozialökonomischen Zielen! Indem wir beispielsweise Entwicklungssprünge, sogenanntes „leapfrogging“, nutzen und auf nachhaltige Produktionswege setzen, können wir dafür sorgen, dass faire und klimaneutrale Produktionsketten entstehen und manifestiert werden.
Weltzukunftsvertrag nur durch Bildung einzuhalten
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind hier ein wertvoller Kompass. Mit ihnen haben wir uns als Ziel gesetzt, bis 2030 eine transformierende nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene zu erreichen. Es handelt sich hier um einen Weltzukunftsvertrag, dessen Einhaltung nur möglich ist, wenn wirtschaftliche und politische Kenntnisse die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Der Studienschwerpunkt stellt somit die wissenschaftliche Basis für den Werkzeugkasten dar, den junge Menschen brauchen werden, um in der Wirtschaft der Zukunft zu bestehen. Es kommt auf innovatives und zukunftsgerichtetes Handeln und Wirken an.
Nachhaltigkeit als Bildungsziel
Bei Nachhaltigkeit geht es um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen – ökologisch, wirtschaftlich, sozial und kulturell. Es geht um das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Konsum, Klimawandel, Demographie und Wohlstand. Es geht um Gerechtigkeit gegenüber Menschen in anderen Teilen der Welt und gegenüber kommenden Generationen. Es geht um Chancengleichheit, sozialen Zusammenhalt und es geht um Frieden. Es war mir eine große Freude, bei der Kick-Off-Veranstaltung für das neue Modul „nachhaltiges Wirtschaften“ die Möglichkeit gehabt zu haben, meine Gedanken zu teilen.