Vor einem Jahr hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller mit 27 Vorreiter-Unternehmen das staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“ eingeführt. Ich habe die Initiative damals sehr begrüßt und von Anfang an unterstützt. Das Siegel gibt eine klare Orientierung beim Kauf sozial und ökologisch hergestellter Textilien. Mittlerweile machen 52 Unternehmen mit, darunter Nachhaltigkeits-Pioniere der ersten Stunde, Sportlabel, Familienbetriebe und Mittelständler, aber auch große internationale Einzelhändler.
Trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld am Markt etabliert
Ich freue mich, dass sich der „Grüne Knopf“ trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage ein Jahr nach Einführung am Markt etabliert hat. Denn obwohl der Textilsektor von der Coronakrise besonders hart getroffen wurde, hat sich die Zahl der teilnehmenden Firmen innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die mit dem Siegel gekennzeichneten Waren erstrecken sich heute auf die gesamte Produktpalette, von Mützen, über T-Shirts bis hin zu Sneakern. Auch Bettwäsche, Rucksäcke oder Zelte tragen den Grünen Knopf.
Jetzt gilt es, den Weg hin zu mehr Sozialverträglichkeit und Nachhaltigkeit, den wir vor einem Jahr mit der Einführung des Grünen Knopfes eingeschlagen haben, mit der Verabschiedung eines branchenübergreifenden Lieferkettengesetzes konsequent weiter zu gehen. Das von Entwicklungsminister Gerd Müller und Arbeitsminister Hubertus Heil geplante Lieferkettengesetz soll Unternehmen ab 500 Beschäftigte zur Einhaltung von Sozial- und Menschenrechtsstandards in ihrer gesamten Lieferkette verpflichten.
Faire Produktionsbedingungen als Wettbewerbsvorteil
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein von Verbrauchern im Hinblick auf faire Arbeitsbedingungen und soziale und ökologische Standards in der Produktion stark angestiegen. Ich bin überzeugt, dass künftig diejenigen Unternehmer einen Wettbewerbsvorteil haben, die – für den Endverbraucher sichtbar – mehr Verantwortung für die Wahrung der Menschenrechte und die Umweltverträglichkeit übernehmen.
Im wirtschaftlich schweren ersten Halbjahr 2020 sind laut Entwicklungsministerium mehr als 50 Millionen Artikel mit dem „Grünen Knopf“ verkauft worden, darunter 35 Millionen Kleidungsstücke. Damit zeigt der „Grüne Knopf“ eindrucksvoll, dass es – entgegen anderslautenden Behauptungen von Wirtschaftsverbänden – durchaus möglich ist, Umweltverträglichkeit und faire Arbeitsbedingungen zu garantieren.