Nicht zuletzt die aktuell anhaltende Diskussion um ein geplantes Lieferkettengesetz führte mich in die BMW-Zentrale. Im Gespräch mit Unternehmensvertretern zu unternehmerischer Verantwortung und nachhaltigem Lieferkettenmanagement habe ich interessante Einblicke in die unternehmerische Sicht der Dinge bekommen.
Erfolge bei unternehmerischer Nachhaltigkeit
Dabei ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie „weit“ viele unserer bayerischen Unternehmen in diesem Bereich schon sind. So hat beispielsweise BMW bereits im Jahr 2008 damit begonnen, erste Unternehmensprozesse auf gewisse Mindeststandards hin zu überprüfen und die unternehmensinternen Prozesse vor allem im Lieferantennetzwerk seither stetig ausgebaut und verbessert. Auch deshalb ist in meinen Augen das Urteil über die allzu oft als „verantwortungslos“ bezeichneten Unternehmen in vielen Fällen zu pauschal und undifferenziert.
„Befähigung vor Rückzug“
Besonders freut mich, dass BMW sein Lieferkettenmanagement ganz ausdrücklich am Grundsatz „Befähigung vor Rückzug“ ausrichtet. Ein Grundsatz, der in meinen Augen einer der Schlüssel für nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist. Damit werden nämlich die Zulieferer in den (Entwicklungs-)Ländern mittels Schulungen und Aktivitäten im Umgang mit Werkstoffen geschult und damit zu nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung zum Wohl für Mensch und Natur befähigt. Das führt in der Folge zu langfristigen und nachhaltigen Perspektiven und Akzeptanz – für die Menschen vor Ort, aber auch für uns in Deutschland.
Herausforderungen für den Mittelstand
Vor allem größere Unternehmen tun sich in der Umsetzung verankerter Nachhaltigkeitsstandards gerade auch aufgrund ihrer Wirtschaftskraft leichter als dies kleine und mittlere Unternehmen oftmals tun. Deshalb gilt es, die Auswirkungen gesetzlicher Maßnahmen auf den Mittelstand fest im Blick zu behalten und diesen bei der Erarbeitung und Umsetzung derselben stets frühzeitig miteinzubeziehen.