Forschungsförderung für eine technologieoffene Mobilität der Zukunft © Pixabay

Mobilität der Zukunft: Bundesforschungsministerium fördert Entwicklung regenerativer Kraftstoffe

Der Verkehrssektor steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Viele Städte sehen sich mit einer wachsenden Zahl von Pendlern konfrontiert, der ÖPNV stößt vielerorts an seine Kapazitätsgrenzen. Verkehrslärm und Luftschadstoffe beeinträchtigen die Lebensqualität. Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht daher bis 2050 eine Verringerung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent vor.

Regenerativen Kraftstoffen zum Durchbruch verhelfen

Hierfür müssen wir Strom aus erneuerbaren Energien optimal nutzen – dies ist dann der Fall, wenn wir ihn speichern können. Regenerative Kraftstoffe, durch nachhaltige Erzeugungspfade hergestellt, könnten hierbei zukünftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Für deren Herstellung mittels elektrolytischer Wasserstofferzeugung werden Kohlenstoffdioxid, Wasser und regenerativ erzeugter Strom herangezogen, teilweise werden biologische oder industrielle Rest- und Abfallstoffe verwertet. Daher werden sie als strombasierte Kraftstoffe (E-Fuels) und das Verfahren zur Herstellung dieser Kraftstoffe als Power-to-X (PtX) bezeichnet.

Indem bei der Herstellung ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, pflanzenölbasierten Kraftstoffen oder abfallstämmige Biomasse für Biokraftstoffe verwendet wird, kann die CO₂-Bilanz regenerativer Kraftstoffe neutral gestaltet werden. Das benötigte CO₂ kann direkt aus der Atmosphäre gewonnen oder bei Produktionsprozessen abgefangen werden. Entsprechende Verfahren sind allerdings noch nicht auf der industriellen Entwicklungsstufe.

Daher fördert die Bundesregierung…

  • …strombasierte Kraftstoffe beispielsweise über die Förderinitiative des Bundeswirtschaftsministerium „Energiewende im Verkehr: Sektorkopplung durch die Nutzung strombasierter Kraftstoffe“.
  • …Maßnahmen zur Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien über das zweite Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie auf Grundlage des Regierungsprogramms „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie 2016 – 2026 – von der Marktvorbereitung zu wettbewerbsfähigen Produkten“.
  • …mit einer gemeinsamen Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ und der Nachhaltigen Mobilitätsoffensive „Synthetische Kraftstoffe“ die Forschung zu strombasierten Kraftstoffen und deren Praxiserprobung als nachhaltige Alternative zu fossilen Kraftstoffen.

Neue Arbeitsplätze schaffen

Der Technologievorsprung deutscher Automobilhersteller bleibt erhalten, wenn deren Verbrennungsmotoren durch Nutzung regenerativer Kraftstoffe weltweit weiter nachgefragt werden. Deutsches Ingenieurswissen kann beim Anlagenbau sowie in der Optimierung und Weiterentwicklung von Anlagen, die für die Produktion von strombasierten Kraftstoffen benötigt werden, global eine zentrale Rolle spielen. Hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland könnten gesichert und neu geschaffen werden. Die Produktionskosten von strombasierten Kraftstoffen liegen zwar noch über jenen für fossile Kraftstoffe. Ein Markthochlauf der Produktion und ein großindustrieller Einstieg in die Technologie sowie eine günstige Preisentwicklung beim Strompreis könnten aber dafür sorgen, dass strombasierte Kraftstoffe deutlich günstiger werden.