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Mit Saatgutvielfalt den Hunger bekämpfen: Meine Rede im Bundestag

Der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nach wie vor das bestimmende Thema im politischen Berlin. Uns beschäftigt, wie wir dem sinnlosen Morden endlich ein Ende bereiten können. Darüber hinaus müssen wir uns bereits jetzt mit den Folgen des Ukraine-Kriegs befassen. Die Auswirkungen auf die Welternährung werden massiv sein. Nicht nur fällt die Ukraine als Nahrungsmittelexporteur teilweise aus, sondern die steigenden Energiepreise machen auch Lebensmittel auf der ganzen Welt teurer und die Preise für Dünger steigen ebenfalls.

Die Gefahren für die Welternährung

Allerdings sind dies nicht die einzigen Gefahren für die globale Ernährungssicherheit. Der Klimawandel macht die Landwirtschaft in vielen Ländern des globalen Südens schwieriger, Erträge gehen zurück, auf manchen Feldern verbrennt die Ernte. So wie uns die Corona-Pandemie vor Augen geführt hat, was ein Virus mit der Menschheit anrichten kann, dürfen wir auch die Gefahren von Pflanzenkrankheiten nicht unterschätzen. Hier liegt ebenfalls ein hohes Risiko für die Ernährung der Weltbevölkerung.

„Hunger ist Mord“

„Hunger ist Mord, weil wir die Technik haben und das Wissen.“ Diesen Satz hat unser früherer Entwicklungsminister Gerd Müller geprägt – und er passt gut zu dem Unionsantrag „Saatgutvielfalt als Grundlage einer ausreichenden Welternährung sichern“, den wir diese Woche im Bundestag debattiert haben und zu dem ich eine Plenarrede gehalten habe. Um vor dem Hintergrund des Klimawandels mit Hitzewellen, Stürmen, Überschwemmungen und Bodenerosionen eine nachhaltige Landwirtschaft aufzubauen, brauchen wir ein vielfältiges Angebot an Saatgut, mit dem widerstandsfähige und an klimatische Veränderungen angepasste Nutzpflanzen gezüchtet werden können.

Saatgutvielfalt – ein Schatz für die Menschheit

Eine entscheidende Rolle spielt hierbei der „Globale Treuhandfond für Nutzpflanzenvielfalt“, der elf Saatgutbanken weltweit unterstützt. In diesen Banken liegt ein Schatz für die Menschheit und womöglich der Schlüssel zum Kampf gegen den Hunger. Wir, die CDU/CSU-Fraktion, fordern deshalb eine nachhaltige, gesicherte Finanzierung aus Deutschland, von den internationalen Partnern und natürlich auch von den privaten Geldgebern.

Die Ampel-Koalition hat unserem Antrag – wie zu erwarten war – nicht zugestimmt. Um diese Ablehnung zu begründen, waren dann aufseiten der Ampel-Vertreter einige rhetorische Verrenkungen vonnöten. Man kann nur auf einen Sinneswandel hoffen, denn: Wir haben die Technik und das Wissen für einen effektiven Kampf gegen den weltweiten Hunger. Wir müssen sie nur nutzen!