Heute, am 17. Mai 2022 liegt die Umzugsnacht, in der der Münchner Flughafen aus Riem ins Erdinger Moos übersiedelte, genau 30 Jahre zurück. Man könnte auch sagen: Der Flughafen München feiert heute seinen 30. Geburtstag.
Eine stolze Bilanz
850 Millionen Passagiere, fast sechs Millionen Tonnen Luftfracht, knapp zehn Millionen Flüge von und nach München – das ist die stolze Wachstumsbilanz, auf die der Flughafen München seitdem zurückblicken kann.
Im Jahr 2019 verzeichnete der Flughafen München einen neuen Rekord: fast 48 Millionen Passagiere und circa 417.000 Starts und Landungen. Gegenüber dem Eröffnungsjahr hat sich die Zahl der Flugbewegungen mehr als verdoppelt, während sich das Fluggastaufkommen im selben Zeitraum fast vervierfachte. Und ich bin mir sicher, dass der Flughafen nach zwei Jahren Pandemie schnell wieder zu alter Größe zurückfinden wird.
Ein Tor zur Welt
Neben dieser Erfolgsgeschichte hat der Flughafen München auch eine sehr persönliche Bedeutung für mich. Ein Flughafen ist immer auch ein Tor zur Welt. Natürlich müssen wir im Angesicht der Klimakrise daran denken, welche Flugreisen wirklich notwendig sind. Für mich als Entwicklungspolitiker ist es allerdings unerlässlich, hin und wieder den Wahlkreis beziehungsweise den Berliner Politikbetrieb zu verlassen und mir von unseren Partnerländern vor Ort ein Bild zu machen.
Man kann nicht mit Menschen zusammenarbeiten, wenn man deren Kultur und Gepflogenheiten nicht versteht. Man kann keine gemeinsamen Lösungen finden, wenn man nicht aus erster Hand hört, wo die wirklichen Probleme liegen. Politik braucht Vertrauen – und Vertrauen erwächst, wenn man ins Gespräch kommt und sich dabei in die Augen schaut.
Ein neuer Stadtteil
Was mich außerdem mit dem Flughafen verbindet: Vor dem Umzug lag der Münchner Flughafen in Riem, also in dem Wahlkreis, den ich im Bundestag vertreten darf. Der Umzug von Riem ins Erdinger Moos war zwar ein Einschnitt für den Wahlkreis, allerdings einer, der den Menschen mehr Lebensqualität durch weniger Fluglärm geschenkt hat. Und wo früher Menschen in die ganze Welt aufgebrochen sind, liegt heute der Stadtteil Messestadt, in dem viele Menschen und Familien eine Heimat gefunden haben.
Auf dem nördlichen Teil des alten Flughafens liegt heute die Neue Messe, die vor der Corona-Pandemie jährlich 2 Millionen Menschen nach Riem lockte und bald auch wieder locken wird, und zwischen dem alten Flughafentower und der U-Bahnstation Messestadt West erstreckt sich der idyllische Messesee. Ein bisschen ruhiger ist es durch den Umzug des Flughafens also geworden, aber auf keinen Fall fad.