Dürren in weiten Teilen des Globalen Südens, exorbitante Preise für Lebensmittel und Dünger sowie fehlende Weizenlieferungen aus der Ukraine, die erst langsam wieder Fahrt aufnehmen. All das sorgt dafür, dass wir die schlimmste Ernährungskrise seit Jahrzehnten erleben. Dennoch sieht der Haushaltsentwurf 2023 massive Kürzungen beim Etat des Entwicklungsministeriums vor – und das gerade bei den Punkten, die zur Krisenbewältigung da sind: Kürzungen beim Titel ‚Krisenbewältigung‘, der Kernbeitrag für das Welternährungsprogramm wird mehr als halbiert und für die Sonderinitiative ‚Eine Welt ohne Hunger‘ gibt es 150 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Die schwerste Hungerkrise seit Jahrzehnten
Ministerin Schulze sagte vor Kurzem, ihr Etat werde nur auf Normalmaß gestutzt. Vielleicht sollte ihr jemand sagen, dass wir nicht in normalen Zeiten leben, sondern es mit einer schweren Hungerkrise zu tun haben.
Jetzt gibt es einen parteiübergreifenden Appell, in dem ehemalige Vorsitzende und der derzeitige stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die geplanten Kürzungen beim Entwicklungsetat im Haushaltsentwurf 2023 kritisieren. Denn: 1,27 Milliarden Euro weniger werden dem Ministerium im kommenden Jahr zur Verfügung stehen.
Keine Rückschritte im Kampf gegen den Hunger zulassen
Die Initiatoren sind die Bundestagsabgeordneten Dr. Christoph Hoffmann (FDP) und Dr. Peter Ramsauer (CSU) sowie die ehemaligen Abgeordneten Dagmar Wöhrl (CSU), Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen) und Prof. Dr. Uwe Holtz (SPD).
„In den letzten Monaten sind laut Angaben der UNO mindestens 45 Millionen Menschen zusätzlich von bedrohlicher chronischer Unterernährung getroffen worden – darunter vor allem Kinder.“, heißt es in der Petition. Es seien jetzt eine konzertierte Aktion und ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, um im Kampf gegen den Hunger ein Stück voranzukommen und nicht zurückzufallen.
Lösung der Ernährungskrise muss Vorrang haben
Statt Kürzungen fordern die Initiatoren, 2,7 Milliarden Euro mehr für die Bekämpfung der Ernährungskrise bereitzustellen. Das sei „eine Frage der Glaubwürdigkeit für Deutschland“.
Ich unterstütze diese Petition ganz ausdrücklich, denn der Kampf gegen den Hunger müsste nun absoluten Vorrang für die deutsche Entwicklungspolitik haben. Den gesamten Text der Petition finden Sie unter diesem Link: https://www.petitionen.com/lasst_sie_nicht_verhungern.
Falls Sie ebenfalls der Meinung sind, dass die Regierung hier an der völlig falschen Stelle, nämlich bei den Ärmsten der Armen, spart, dann unterschreiben Sie ebenfalls gerne!