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Landtagswahl: Inhaltliche und personelle Neuaufstellung nötig

Mit landesweit 37,2 Prozent der Wählerstimmen und 85 von 91 Direktmandaten haben wir bei der Landtagswahl insgesamt besser abgeschnitten als vorhergesagt. Wir haben damit einen klaren Regierungsauftrag erhalten. Ohne unsere Mitglieder und die Tatkraft an unserer Basis wäre das nicht möglich gewesen. Ihnen gilt unser besonderer Dank.

Allerdings kann uns gerade das Münchner Ergebnis in keinster Weise zufriedenstellen – es ist verheerend. Da hilft auch nicht der Verweis auf die SPD, die es noch härter getroffen hat. Von den sechs verlorenen Direktmandaten gehen allein fünf auf das Konto von München. Die Grünen sind mit deutlichem Vorsprung stärkste Partei – das hat die Partei weder im „szenigen“ Berlin noch im „grünen“ Freiburg bislang geschafft. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in München nur 2.300 Stimmen an die Grünen verloren haben sollen, während es in Bayern insgesamt 170.000 sind. Hier leben immerhin 10 Prozent der Wahlberechtigten.

Das Münchner Ergebnis ist bezeichnend für das, was uns als CSU ein Stück weit verloren gegangen ist: unser Anspruch, eine bürgerliche Volkspartei zu sein und alle Facetten dieser Bürgerlichkeit abzudecken. Wir haben es versäumt, die Lebenswirklichkeit vieler Menschen abzubilden.

Ein „Weiter so“ können wir uns nicht leisten. Wir müssen uns nun erst einmal inhaltlich neu aufstellen: Wir müssen stärker das Lebensgefühl jüngerer Menschen aufgreifen, Themen der Stadtgesellschaft stärker gewichten. Wir müssen die diversen Themen mit verschiedenen Köpfen und unterschiedlichen Positionen besetzen. Und wir müssen aufhören, immer nur in eine Richtung zu schauen – nach rechts. Sprich: Wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren, weltoffen, engagiert und wertgebunden, ohne dabei die Toleranz anderen gegenüber aufzugeben.

Es ist richtig und wichtig, dass wir nun eine tiefere Analyse vornehmen. Am Ende des Prozesses muss aber nicht nur eine inhaltliche, sondern auch eine personelle Neuaufstellung stehen. Nur so können wir das verloren gegangene Vertrauen in unsere Volkspartei CSU wieder zurückgewinnen.