Beim Verbot des Kükentötens sind wir weltweit Vorreiter © Pixabay

Kükentöten wird beendet

Ich freue mich sehr, dass der Bundestag gestern die unsägliche Praxis des Tötens von Eintagsküken in Deutschland verboten hat. Das ist ein großer Erfolg für den Tierschutz – damit werden wir weltweit Vorreiter auf diesem Gebiet!

Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei entwickelt

Männliche Legehennenküken eignen sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Produktqualität kaum für die Erzeugung von Fleisch und werden daher bislang in den meisten Fällen direkt nach dem Schlüpfen getötet. Seit Jahren haben Wissenschaft und Geflügelbranche daran gearbeitet, diese Praxis zu beenden. Die große Herausforderung ist die eindeutige Bestimmung des Geschlechts im Ei. Dazu haben die Unternehmen der Geflügelwirtschaft innovative technische Verfahren entwickelt, mittels dieser bereits vor dem Schlupf des Kükens sein Geschlecht ermittelt werden kann. Somit können Eier, aus denen männliche Küken schlüpfen würden, aussortiert werden, so dass die Tötung dieser Küken entfällt.

Bislang sind Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei zwischen dem 9. und 14. Bruttag marktreif. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, diese bis Ende 2023 vor dem 7. Bruttag  praxisreif und flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Das ist ambitioniert, aber die bisher erzielten Fortschritte lassen darauf schließen, dass das Ziel rechtzeitig erreicht wird.

EU-weites Verbot jetzt nötig

Wichtig ist jetzt meines Erachtens, ein EU-weites Verbot des Kükentötens durchzusetzen. Das Engagement unserer einheimischen Geflügelwirtschaft darf nicht dazu führen, dass stattdessen Küken und Eier aus anderen Ländern importiert werden. Jede Verbraucherin und jeder Verbraucher muss klar erkennen können, unter welchen Bedingungen ein tierisches Lebensmittel hergestellt wurde. Ich unterstütze deshalb die Forderung, die europäische Eierkennzeichnung auf verarbeitete Produkte auszuweiten. Mehr Transparenz ist das Ziel, davon profitieren Verbraucher und die Tiere.