Wein aus Bayern als Willkommensgeschenk © Harald Kirschner

König von Lesotho: Letsie III zu Besuch bei uns im Bundestag

Diese Woche hatte ich die Ehre, seine Majestät den König von Lesotho, Letsie III im Bundestag begrüßen zu dürfen. Als Schirmherr des parlamentarischen Frühstücks mit dem König und seiner Delegation hatte ich die Möglichkeit, mich gemeinsam mit anderen Abgeordneten und der Deutschen Afrika Stiftung zu den deutsch-lesothischen Beziehungen auszutauschen.

Als kleiner Binnenstaat mit ca. 2 Mio. Einwohnern, umrahmt von Südafrika, verfügt Lesotho über enormes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial. Leider zählt es immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit großer Zuversicht haben die Delegierten jedoch von wachsenden Kooperationsmöglichkeiten gesprochen.

Spannend war, dass sich zu politischen Belangen des Landes nur die Minister äußern durften, der König in seiner Funktion als Monarch jedoch nicht. Lesotho ist das einzige Land der Erde, dessen gesamtes Staatsgebiet mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Daher wird das Land auch „Königreich im Himmel“ genannt. Es ist eine Parlamentarische Demokratie.

Potenzial für das Land – Tourismus

Tourismus schien der Delegation ein wichtiges Anliegen zu sein. Passend dazu gab es zum Thema „Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit“ in dieser Sitzungswoche bereits eine öffentliche Anhörung. Denn nachhaltiger Tourismus kann als Motor für Wirtschaft und sozialen Fortschritt in Schwellen- und Entwicklungsländern wirken.

Durch touristische Akteure werden sichere Arbeitsplätze vor Ort geschaffen, es kommt zu Verbesserungen in der lokalen Infrastruktur und der Schutz von Natur und Kultur kann ermöglicht werden. So helfen Eintrittsgelder für Naturschutzgebiete beispielsweise bei der Finanzierung des Artenschutzes, was ohne Tourismus in der Form nicht möglich wäre.

Auch beim Treffen mit der Delegation aus Lesotho wurde festgehalten: Tourismus ist ein positiver Faktor für das Land – und was ich bei dem Treffen erst erfahren habe: Lesotho verfügt über das zweitgrößte Skigebiet in Afrika und ist dadurch eine beliebte Anlaufstation für nationale und internationale Gäste.

Potenzial für den Kontinent – Umsetzungskultur

Natürlich wurde während des Treffens auch über die weltpolitische Lage gesprochen und darüber, welche Auswirkungen der russische Angriffskrieg auf die Ukraine für Afrika hat. Neben den Gründen für das UN-Abstimmungsverhalten einzelner afrikanischer Staaten bezüglich der Sanktionierung Russlands wurde ein Punkt immer wieder von der Delegation betont: Es braucht in Lesotho – und in ganz Afrika – eine Kultur der Umsetzung und Durchsetzung. Eine Arbeitskultur, die darauf abzielt, dass Probleme adressiert und Verantwortliche bestimmt werden, um Strategien und Kooperationen für ein langfristiges und stabiles Wirtschaftswachstum umzusetzen.

Es wurde der Vorschlag eines „Accountability Summit“, also eines Gipfels zur Stärkung der eigenen Verantwortlichkeiten, gemacht, welchen ich mit äußerster Spannung verfolgen werde. Denn Stärkung der Eigenverantwortung von Entwicklungsländern ist eines der wirksamsten Prinzipien in der Entwicklungszusammenarbeit und Treiber für wirtschaftliche Entwicklung.