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Kein Frieden ohne Entwicklung – Meine Rede zur Fortführung des Bundeswehreinsatzes in Südsudan

Im Bundestag wurde in dieser Woche die Fortführung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der UN-Mission in der Republik Südsudan (UNMISS) beschlossen. Das aktuelle Schutzmandat wird bis zum 31.03.2025 verlängert. Dieses Engagement ist für die kurz- und mittelfristige Stabilisierung des Landes sowie den Schutz seiner leidgeprüften Zivilbevölkerung unverzichtbar. Gleichwohl ist es entscheidend, sicherheitspolitische Maßnahmen wie diese durch eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit zu ergänzen, um die Weichen für einen langfristigen und nachhaltigen Frieden zu stellen. Auf diese Notwendigkeit habe ich in meiner gestrigen Plenarrede hingewiesen.

Der Südsudan und die Region stehen vor immensen Herausforderungen

Im Südsudan ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Allein im letzten Jahr konnten 7,8 Millionen Menschen im Land ihren Grundbedarf an Nahrungsmitteln nicht decken. Doch nicht nur hier verschlechtert sich die Lage vor Ort. Auch Somalia, Äthiopien und der östliche Kongo kämpfen mit Instabilität. Allein Äthiopien hat knapp eine Million Flüchtlinge aus der Region aufgenommen; hinzu kommen etwa 4,4 Millionen Binnenvertriebene im Land.

Es braucht Entwicklungszusammenarbeit

Was haben all diese Länder gemeinsam? Perspektivlosigkeit, Hunger und Armut. Es liegt auf der Hand, dass eine Bevölkerung bei der fast die Hälfte zwischen 0 – 14 Jahre alt ist, dringend Perspektiven braucht. Kein Frieden ohne Entwicklung! Es bedarf entwicklungspolitischer Initiativen, die Bildung, Gesundheitsversorgung, wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau von Institutionen umfassen. Nur so können die Menschen in der Region langfristig eine Perspektive erhalten und ein dauerhafter Frieden erreicht werden. Dies liegt auch in unserem Interesse, denn indem wir menschenwürdige Lebensbedingungen schaffen, bekämpfen wir nicht nur Fluchtursachen, sondern wir schaffen gleichzeitig ein Umfeld, das eine wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht, von der auch wir hier in Deutschland profitieren können.