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Gute Schulbildung auch für Kinder in Krisenregionen ermöglichen

Wir müssen verhindern, dass in den Krisen- und Konfliktgebieten eine gesamte Generation heranwächst, die selbst die elementarsten Bildungsgrundlagen wie Lesen, Schreiben und Rechnen nicht beherrscht. Auch deshalb hat Bundesentwicklungsminister Müller in seiner Amtszeit die Zusagen für Bildungsmaßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit mehr als verdoppelt – von 409 Millionen Euro in Jahr 2013 auf 970 Millionen Euro in 2018. Mir war wichtig, dies in meiner Rede im Bundestag einmal hervorzuheben.

Mittel für Bildung sind gut angelegtes Steuergeld

Ich habe deutlich gemacht, dass es gut angelegtes Steuergeld ist: Denn es liegt in unserem ureigenen Interesse, zu verhindern, dass hier eine „lost generation“, eine verlorene Generation heranwächst. Bildung ist die zentrale Voraussetzung für ein selbstständiges und unabhängiges Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand. Wir müssen und wir können diesen Kindern und Jugendlichen eine Zukunftsperspektive geben, wollen wir ein Leben in Armut, bei schlechter Gesundheit und drohender Radikalisierung verhindern.

Nur 61 Prozent der Flüchtlingskinder können Grundschule besuchen

Die Zahlen sind alarmierend: Über die Hälfte der weltweit geflüchteten Menschen sind unter 18 Jahren – das sind rund 35 Millionen. Viele Aufnahmeländer schließen diese Kinder und Jugendlichen aus ihren nationalen Bildungssystemen aus. Während weltweit betrachtet 90 Prozent der Kinder zumindest eine Grundschule besuchen können, sind es bei Kindern in Fluchtsituationen lediglich 61 Prozent. Und im Sekundarbereich sogar nur noch 23 Prozent. Mädchen sind noch stärker betroffen.

Deshalb haben wir beim Globalen Fonds der Bildungspartnerschaften, der die Grundbildung in 70 Partnerländern fördert, unseren jährlichen Beitrag innerhalb von zwei Jahren von 9 Millionen auf jetzt 37 Millionen Euro vervierfacht. Und beim internationalen Fonds „Education cannot wait“, der explizit Bildungsmaßnahmen in Not- und Krisengebieten unterstützt, steuert Deutschland seit 2017 insgesamt 31 Millionen Euro bei und ist damit international der viertgrößte Geber.