Forschung für uns alle © Pixabay

Von Gesundheitsforschung profitieren alle

Ob neue Wirkstoffkombinationen gegen Übergewicht, verbesserte Heilungschancen für Krebskranke oder neue Impfstoffe gegen gefährliche Erreger –  wir alle freuen uns, wenn es gelingt, Krankheiten vorzubeugen, zu heilen und ihre Folgen zu vermindern. Deshalb ist die Gesundheitsforschung so wichtig, denn wir profitieren unmittelbar und direkt von den Ergebnissen.

Wir haben diese Woche im Bundestag ein Rahmenprogramm debattiert, mit dem die Bundesregierung die Gesundheitsforschung in Deutschland ausbaut und ihre Schwerpunkte für die kommenden zehn Jahre festlegt. Das Besondere an dem Programm: Es ist dynamisch ausgerichtet. Es lernt sozusagen mit der Zeit, denn es wird stetig geprüft und an die aktuellen Entwicklungen angepasst.

Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt

Die Gesundheitsforschung orientiert sich dabei an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen. Die zentrale Leitfrage ist: Welchen Beitrag kann die wissenschaftliche Arbeit leisten, um die Gesundheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern? Für eine Antwort auf diese Frage müssen alle Beteiligte – Patientinnen und Patienten, aber auch Angehörige, das medizinische Fachpersonal, Zulassungsbehörden oder Expertinnen und Experten aus der Gesundheitswirtschaft – frühzeitig eingebunden werden. Nur dann kann die Umwandlung der Forschungsergebnisse in die alltägliche Versorgungspraxis gelingen.

Die Schlüssel: Personalisierung und Digitalisierung

Wichtig ist es auch, die vielen individuellen Faktoren, die unsere Gesundheit und unsere Krankheitsverläufe beeinflussen, stärker zu berücksichtigen. Denn jeder Mensch ist einzigartig – das gilt für seine Persönlichkeit genauso wie für seine Gesundheit. Erbgut, Lebensstil, Geschlecht und Alter sind nur einige Beispiele für individuelle Einflüsse. Daher wirken Therapien auch nicht bei allen Menschen gleich. Die Gesundheitsforschung kann dazu beitragen, Behandlungen zu entwickeln, die passgenau einzelnen Menschen helfen. Ich denke an die Krebstherapie, die wirkungsvoller ist und weniger Nebenwirkungen hat, weil sie individuell auf den Betroffenen zugeschnitten ist. Oder das Präventionsangebot, das sich besser in den Alltag einbauen lässt, weil es die Lebenswelten der Menschen berücksichtigt.

Hilfreich bei der Entwicklung und individuellen Ausrichtung von Behandlungs- oder Präventionsprogrammen ist auch die computergestützte Verknüpfung von Gesundheitsdaten. Sie spielt gerade bei der personalisierten Medizin eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es beispielsweise, genetische Muster im großen Stil miteinander zu vergleichen und für den Einzelfall Rückschlüsse zu ziehen. Die Digitalisierung ist auch deswegen eine Schlüsseldisziplin für den medizinischen Fortschritt, weil sie Kommunikation und Kooperation in der Gesundheitsforschung und –versorgung grundlegend verändert.

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