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Gestrandet statt Strand: Was die Regierung gegen das Chaos an den Flughäfen tun sollte

Endlose Schlangen, verlorenes Gepäck, Flüge, die kurz vor Abflug gestrichen werden. Die aktuellen Zustände an deutschen Flughäfen sind für Reisende eine Tortur. Es mangelt an allen Ecken an Personal – am Check-In, bei der Gepäckabfertigung, beim Bordpersonal. Die Bundesregierung und Verkehrsminister Wissing scheint all das allerdings nicht sehr zu kümmern.

Die Bundesregierung stiehlt sich aus der Verantwortung

Er sei für die Personalpolitik der Airlines und Flughafengesellschaften nicht zuständig, teilte der FDP-Politiker lapidar mit. Sich mit so dürren Worten aus der Verantwortung zu stehlen und die verzweifelten Bürgerinnen und Bürger ihrem Schicksal zu überlassen, finde ich äußerst bemerkenswert.

Zumal: Es mangelt an Alternativen. Die Deutsche Bahn war noch nie so unpünktlich wie heute; im Mai 2022 waren über ein Drittel der Züge im Fernverkehr verspätet. Das Auto nehmen? Das kann bei den aktuellen Spritpreisen sehr teuer werden.

Union fordert einen Flugreise-Gipfel

Wir als CDU/CSU-Fraktion wollen uns im Gegensatz zur Bundesregierung mit diesen Zuständen nicht abfinden und haben die Ampel deshalb aufgefordert, umgehend einen Flugreise-Gipfel unter Beteiligung der zuständigen Bundesminister einzuberufen, der etwa klärt, in welchem Umfang sicherheitsüberprüftes Personal bei Gepäckabfertigung und Gepäckwannen eingesetzt werden kann, um zertifiziertes Personal etwa auf die Auswertung der Röntgenbilder zu konzentrieren.

Des Weiteren haben wir mit Nachdruck angeregt, dass die Bundesregierung mit den für die Organisation des Flugbetriebs Verantwortlichen eine optimale Abstimmung vornehmen soll, damit das Flugangebot im Verhältnis zu dem für die Gepäckabfertigung und die Passagiersicherheitskontrolle vorhandenen Personal steht und Flughafenkapazitäten möglichst effizient genutzt werden.

Keine Abstriche bei der Sicherheit machen

Da nun auch Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben werden sollen, um dem Personalmangel an deutschen Flughäfen entgegenzuwirken, fordern wir zudem die Ampel auf, sicherzustellen, dass keine Abstriche bei der luftsicherheitsrechtlichen Zuverlässigkeitsüberprüfung gemacht werden.

Für mich steht fest: Ein derartiges Chaos an den Flughäfen darf es nie wieder geben. Die Regierung muss spätestens bis September ein langfristig tragfähiges Konzept erarbeiten, damit es nicht mehr zu solchen Zuständen kommt. Das ist sie den Bürgerinnen und Bürgern schuldig.