Volkmar Klein, MdB, Tanja Gönner, Dr. Uschi Eid, Stefan Rouenhoff, MdB, Julia Klöckner, MdB, Volker Treier, Dr. Wolfgang Stefinger, MdB

Fraktionsoffene Sitzung: Wie bringen wir mehr Investitionen nach Afrika?

Eine fraktionsoffene Sitzung rückte die Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent in den Fokus - ein Thema, das mich schon lange beschäftigt!

„Investieren in Entwicklungsländern: Zusammenwirken von Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaftsförderung“ – so lautete das Thema unserer fraktionsoffenen Sitzung gestern im Bundestag. Ich bin meiner Fraktion sehr dankbar, dass sie dieses wichtige Thema, das mich persönlich schon lange beschäftigt, in den Fokus gerückt hat. Zu dem Fachgespräch waren außerdem äußerst kompetente Gäste geladen: Mathias Cormann, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V (BDI), Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrika Stiftung und Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika stärken

In meiner parlamentarischen Arbeit setze ich mich seit jeher dafür ein, die Wirtschaftsbeziehungen mit dem afrikanischen Kontinent zu stärken. Sowohl die Corona-Pandemie, als auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine haben gezeigt, dass unsere Wirtschaft ihre Liefer- und Handelsbeziehungen weiter ausbauen muss. Afrika ist mit seinen reichen natürlichen Ressourcen und einer jungen dynamischen Bevölkerung ein vielversprechender Partner. Stichwort: grüner Wasserstoff. Um dieses Potenzial zu nutzen und nachhaltiges Wachstum zu fördern, müssen wir die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika ausbauen.

In Konkurrenz zu China und Russland

Derzeit finden in Afrika wichtige Entwicklungen statt, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. Zum einen beobachten wir einen Systemwettbewerb zwischen aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China und Russland, die verstärkt in Afrika investieren und politischen Einfluss gewinnen wollen. Dieser Wettbewerb darf jedoch nicht auf Kosten der afrikanischen Bevölkerung gehen. Es ist an der Zeit, dass wir als verantwortungsbewusste internationale Gemeinschaft unsere Anstrengungen verstärken und sicherstellen, dass Afrika von dieser Konkurrenz profitiert und wir Afrika als Partner nicht an China oder Russland verlieren.

Um dies zu erreichen, ist es entscheidend, private Investitionen zu fördern. Die afrikanischen Länder benötigen finanzielle Mittel und technisches Know-how, um ihre Infrastruktur aufzubauen, ihre Bildungssysteme zu stärken und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft können wir sicherstellen, dass die Investitionen transparent, nachhaltig und den Bedürfnissen der afrikanischen Bevölkerung gerecht werden.

Stipendienprogramme für afrikanische Studierende

Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, Stipendienprogramme für afrikanische Studierende in Ländern wie Deutschland anzubieten. Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung, und wir sollten afrikanischen Studierenden die Möglichkeit geben, von unserem Wissen und unserer Expertise zu profitieren. Durch den Austausch von Fachkräften und die Förderung des Wissenstransfers können wir den Aufbau einer qualifizierten Arbeitskraft unterstützen, die dringend in vielen afrikanischen Ländern benötigt wird.

Zukunftsenergie grüner Wasserstoff

Ein Bereich, in dem Afrika ein großes Potenzial hat, ist die Energieversorgung. Grüner Wasserstoff ist eine vielversprechende Option, um erneuerbare Energien in großem Maßstab zu nutzen und die Energiewende voranzutreiben. Afrika verfügt über reichlich Sonneneinstrahlung und Windressourcen, die zur Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden können. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit können wir afrikanische Länder dabei unterstützen, erneuerbare Energien zu nutzen und eine nachhaltige Energiezukunft aufzubauen.

Es ist wichtig zu betonen, dass wir afrikanische Energie nicht nur aus ökonomischen Gründen benötigen, sondern auch aus globaler Verantwortung. Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die uns alle betrifft. Afrika ist einer der Kontinente, der am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist. Indem wir afrikanische Länder bei der Nutzung erneuerbarer Energien unterstützen, können wir dazu beitragen, den globalen CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Gerechte und nachhaltige Zusammenarbeit mit Afrika

Insgesamt geht es bei der Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Afrika darum, langfristige Partnerschaften aufzubauen, die auf gegenseitigem Respekt, Nachhaltigkeit und einer fairen Verteilung der Vorteile beruhen. Wir müssen sicherstellen, dass die afrikanische Bevölkerung von wirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung profitiert. Nur durch eine gerechte und nachhaltige Zusammenarbeit können wir eine bessere Zukunft für Afrika und die Welt schaffen.