Krebserkrankungen zählen nach wie vor zu den größten Herausforderungen für die moderne Medizin und somit für die gesamte Gesellschaft. In Europa erkranken jährlich mehr als 2,7 Millionen Menschen an Krebs. Damit Krebspatientinnen und -patienten gleichen Zugang zu der besten und modernsten Versorgung haben, gilt es, die europäischen Krebszentren weiter auszubauen und miteinander zu vernetzen.
Strategisches Kernziel erreicht
Dieses Jahr wurde eines der Kernziele aus dem zweiten Nationalen Krebsprogramm (2017-2021) zur Förderung der Krebsforschung erreicht, indem das zentrale klinische Register neben dem Basisdatensatz um weitere Diagnose- und Behandlungsvariablen ergänzt wurde. Auf diese Weise stehen mehr Daten für die klinische Forschung zur Verfügung und die Qualität der Krebsversorgung kann besser kontrolliert werden. Zu den Zielen des Nationalen Krebsprogramm gehören die Verringerung der Inzidenz, Verbesserung der Überlebensraten und Steigerung der Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten. Diese Ziele können nur durch koordinierte Maßnahmen aller Bereiche des Gesundheitssystems erreicht werden.
Patient steht im Mittelpunkt der Forschung
Gleichzeitig sollen Patientinnen und Patienten stärker in die Krebsforschung eingebunden werden, denn zusätzliche Perspektiven und Expertisen vieler Menschen helfen der Forschung, sich an den tatsächlichen Bedarfen zu orientieren. Dazu wird die patientenzentrierte Krebsforschung als Standard in Europa vorangetrieben. Dieses Leitbild wird nun in den großen national führenden und übergreifend agierenden Krebszentren mit höchster Qualität in Forschung, Versorgung und Lehre, fest verankert.
Zusätzliche Mittel für Immuntherapieforschung
Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Bundesforschungsministerin Karliczek gemeinsam mit ihren europäischen Ministerkollegen einen Beschluss zur weiteren Stärkung transnationaler EU-Forschungsnetzwerke gefasst. Demnach wird Deutschland das europäische Forschungsnetz TRANSCAN mit zusätzlichen zwei Millionen Euro unterstützen. Damit wächst der deutsche Beitrag auf fünf Millionen Euro an. Mit dem Mittelzuwachs wird die Forschung im Bereich der Immuntherapie, einem hochinnovativen Feld, weiter ausgebaut.
Forschung ist das wirksamste Mittel
Forschung ist das wirksamste Mittel gegen Krebs, das zeigen die bisherigen Erfolge ganz deutlich. In den vergangenen zehn Jahren investierte das Bundesforschungsministerium mehr als 2,2 Milliarden Euro in die Krebsforschung. Heute leben fünf Jahre nach der Krebsdiagnose mehr als die Hälfte aller Patienten – dieser Anteil ist so hoch wie nie zuvor. Zudem besteht bei vielen Tumorarten bereits eine gute Chance auf dauerhafte Heilung.
Ehrgeizige Zielsetzung
Der im Beschluss der EU-Forschungsminister formulierten Zielsetzung zufolge soll in den Mitgliedsstaaten bis 2030 bei den erwachsenen Krebspatienten eine Zehn-Jahres-Überlebensrate von 75 Prozent erzielt werden. Unser erklärtes Ziel ist es, im Kampf gegen den Krebs niemanden zurückzulassen.