Strecke München-Lindau-Zürich ist ein Leuchtturmprojekt der ersten Etappe © Pixabay

Deutschlandtakt der Bahn: Strecke München – Zürich ab 2022 in dreieinhalb Stunden

Mit dem Deutschlandtakt hat sich die Bahnbranche das ehrgeizige Ziel gesetzt, künftig auf allen wichtigen Hauptverkehrsachsen jede halbe Stunde einen Zug fahren zu lassen. Kern des Deutschlandtakts ist, dass sich alle Züge zu jeweils festen Zeiten im Bahnhof treffen. Dadurch wird das Bahnfahren und Umsteigen deutlich leichter und verlässlicher. Die erste Etappe wird bis zum Fahrplanjahr 2025 umgesetzt. Ein Großteil der hierfür zusätzlich benötigten Infrastruktur befindet sich bereits in der Umsetzungsphase.

Auch München profitiert davon. Mit der Elektrifizierung der Strecke München – Lindau werden bereits im kommenden Jahr die Anschlüsse in den Taktknoten München und Zürich verbessert:

  • So ist bereits ab dem kommenden Fahrplanjahr eine Reisezeitverkürzung zwischen München und Zürich um bis zu 30 Minuten auf vier Stunden möglich. Und ab dem Fahrplanjahr 2022 ermöglichen weitere Verbesserungen auf Schweizer Seite eine Reisezeit von etwa dreieinhalb Stunden.
  • Die Anschlüsse in den Taktknoten München und Zürich können verbessert werden. Dadurch sind kurze Anschlüsse zu weiterführenden Destinationen (zum Beispiel Bern oder Luzern) möglich.
  • Die bestehenden Fernverkehrsleistungen können deutlich ausgeweitet werden – die Herstellung eines Taktverkehrs ist möglich.

Die dann entfallende Lokwechsel zwischen Diesel- und Elektrolok im Güterverkehr eröffnet zudem neue Potentiale für die Verkehrsverlagerung von der Straße durch geringere Transportzeiten bzw. -kosten.

Hintergrund:

Im vor knapp zwei Jahren beschlossenen Zukunftsbündnis Schiene haben 27 Verbände und Unternehmen gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium einen Masterplan Schiene erarbeitet und einen daraus abgeleiteten Schienenpakt beschlossen. Herzstück ist der Deutschlandtakt mit dem Ziel, die Zahl der Fahrgäste auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln.