Der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern © Alfred-Wegener-Institut / Stefanie Arndt

Deutschland ist Innovationsland

Während wir in Deutschland nach wie vor mit den Herausforderungen der Covid-19-Pandemie kämpfen, sollten wir bereits jetzt den Blick nach vorne rich...

Während wir in Deutschland nach wie vor mit den unmittelbaren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Covid-19-Pandemie kämpfen, sind wir dennoch gut beraten bereits jetzt nach dem Motto „build back better“ den Blick nach vorne zu richten. Ich bin überzeugt, dass wir diese Krise nutzen müssen, um strukturelle Veränderungen voranzutreiben und unser Leben und Wirtschaften nachhaltiger zu gestalten und somit den Grundstein für zukünftigen Wohlstand und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu legen.

Spitzenwerte in Sachen Innovation

Die Voraussetzungen für die richtigen Weichenstellungen sind hierzulande in besonderem Maße gegeben, denn Deutschland ist ein hochinnovatives Land. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mit insgesamt rund 109 Milliarden Euro 3,17 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), also der Gesamtwirtschaftsleistung, in Forschung und Entwicklung investiert. Im weltweiten Innovationsranking „Bloomberg Innovation Index 2020“ belegt Deutschland Platz eins und löst dort Südkorea ab. Besonders viel Forschungsaktivität verzeichnen die Bereiche Pharmazeutik und Maschinenbau, darunter vor allem die Elektrotechnik. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 398 weltmarktrelevante Patente pro eine Million Einwohner angemeldet, das sind doppelt so viele wie in den USA.

Innovationstreiber Biotechnologie

Der erste weltweit zugelassene Corona-Impfstoff wurde in Deutschland entwickelt, von der Firma BioNTech, die bereits seit ihrer Gründung 2007 vom Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen diverser Förderprogramme finanziell unterstützt wird, zuletzt durch das BMBF-Sonderprogramm Impfstoffentwicklung. Bereits im Januar 2020 entwickelte das Team der Charité Berlin um den Virologen Prof. Christian Drosten einen PCR-Test zum Nachweis des Corona-Virus. Damit gehört Deutschland bei der Diagnostik weltweit zu den Pionieren.

Platz 1 in der Cybersicherheit im weltweiten Vergleich

Mit dem vom Bund im Jahr 2019 gegründeten CISPA am Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit in Saarbrücken liegen wir auf dem Forschungsgebiet „Cybersicherheit“ im weltweiten Vergleich auf Platz eins. Um an diesen Erfolg anzuknüpfen, haben wir in dieser Legislaturperiode mehrere Kompetenzzentren für Künstliche Intelligenz mit einem Schwerpunkt auf „Maschinelles Lernen“ errichtet, um beim internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe in diesem Schlüsselsektor auf Augenhöhe mit den USA und China agieren zu können.

Schnellster Supercomputer Europas mit weltweit höchster Energieeffizienz

Der Supercomputer „Juwels“ in Jülich ist die Nummer eins in Europa – weltweit spielt Deutschland bei den schnellsten Supercomputern mit seinen Rechnern in Jülich, München und Stuttgart ganz vorne mit. Auch bei der Energieeffizienz sind wir spitze: „Juwels“ hat den niedrigsten Energieverbrauch weltweit.

Technologierevolution Quantencomputing

Unser Ziel ist es, den Schritt vom Laborgerät zum einsetzbaren Quantencomputer in Deutschland zu gehen. Wir wollen die Quantentechnologie der zweiten Generation maßgeblich mitgestalten, denn: Das Potential ist enorm. Dafür stellt die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode mehr als 650 Millionen Euro bereit.

Größte Arktis-Expedition aller Zeiten

Mit der MOSAiC-Expedition unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts und dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung konnte das Epizentrum des Klimawandels zwischen September 2019 und Oktober 2020 so präzise erforscht werden wie niemals zuvor: In 398 Tagen haben 307 Wissenschaftler von 80 Instituten aus 20 Nationen über 100 verschiedene Klimaparameter stetig gemessen.

Nobelpreise 2020: Zwei Auszeichnungen gingen nach Deutschland

Den Nobelpreis für Chemie erhielt die Leiterin der Berliner Max-Planck-Forschungsstelle für Wissenschaft der Pathogene, Emmanuelle Charpentier, gemeinsam mit Jennifer Doudna für ihre Genome-Editing-Methode CRISPR/Cas. Der Nobelpreis für Physik ging an den deutschen Forscher Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (zusammen mit Roger Penrose und Andrea Ghez) für seine Forschung zu Schwarzen Löchern.