(c) Pixabay

COP 28: Kontroversen, Klimaziele und der entscheidende Fokus auf internationalen Waldschutz

Mit rund 100.000 Teilnehmern verzeichnete die COP 28 in Dubai erneut einen Teilnehmerrekord. Das Urteil über die Konferenz fällt unterschiedlich aus. Während die Außenministerin die Ergebnisse lobt, fühlen sich insbesondere kleinere Staaten unverstanden. Schwer wiegt der Vorwurf der afrikanischen Staaten, die Europa und der Bundesregierung einen neuen Öko-Kolonialismus vorwerfen.

Wichtiger als die Debatte um Sinn und Unsinn einer solchen Veranstaltung ist aber, dass wir andere Länder verstehen und zu Lösungen kommen. Es ist offensichtlich, dass die aufstrebende junge afrikanische Bevölkerung das Recht hat, nach Wohlstand zu streben. Was dies für das Klima bedeutet wird klar, wenn man den durchschnittlichen Stromverbrauch betrachtet: Afrikaner verbrauchen derzeit etwa 185 Kilowattstunden pro Jahr (ohne Südafrika), im Vergleich zu 6500 Kilowattstunden in Europa und beeindruckenden 12.700 Kilowattstunden in den USA. Damit verursacht der afrikanische Kontinent, der 18 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, nur vier Prozent der globalen Treibhausgasemissionen.

Historisch betrachtet war der Weg aus der Armut eng mit Kohleenergie verbunden. Wenn wir wollen, dass der afrikanische Weg zum Wohlstand ohne Kohle möglich ist, bedarf es mehr als wohlklingender Worte der Außenministerin. Investitionen in zukunftsweisende Technologien sind erforderlich. Für das Hier und Jetzt müssen wir nutzen, was wir haben, ohne uns von Ideologien leiten zu lassen. Dazu gehört auch die Nutzung von Atomenergie.

Besonders enttäuschend ist, dass das Thema Waldschutz auf der COP 28 kaum Fortschritte gemacht hat. Trotz der Bedeutung von Tropenwäldern für den weltweiten Klimaschutz wurde wenig erreicht. Das 1,5°C-Ziel zur maximalen Erderwärmung wird ohne den Erhalt dieser Wälder als „Lungen der Welt“ nicht mehr erreichbar sein. Die Fähigkeit dieser Wälder, große Mengen CO2 zu speichern, ist von entscheidender Bedeutung. Hier liegt eine bedeutende Chance für Artenvielfalt und Klimaschutz. Die Wirkung von einem Euro, der in den internationalen Waldschutz investiert wird, übersteigt bei weitem den Nutzen von einem Euro, der in Deutschland in Habecks Heizungsgesetz investiert wird. Daher werde ich mich auch weiterhin besonders für den internationalen Waldschutz einsetzen.