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Bildungsreise nach Chile und Argentinien

Wasserstoffprojekte in Chile: EU-Investitionen von 216 Millionen Euro

Die Förderung grüner Wasserstoffprojekte in Chile steht im Fokus der EU, die insgesamt etwa 216 Millionen Euro bereitstellt. Dieses Engagement erfolgt im Rahmen der Global-Gateway-Initiative der EU, in die Partner wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Europäische Investitionsbank (EIB) eingebunden sind. Deutsche Unternehmen eine Pilotanlage im Süden Chiles zur Produktion von eFuels mit Beteiligung von Siemens Energy und Porsche können von diesen Mitteln profitieren. Die geplante strategische Rohstoffpartnerschaft zwischen der EU und Chile im Juli 2023 verspricht zudem eine verstärkte Zusammenarbeit.

Argentiniens neuer Präsident

Der neu gewählte argentinische Präsident Javier Milei wird in der deutschen Presse als exzentrisch und unberechenbar beschrieben; es werden Vergleiche mit Jair Bolsonaro und Donald Trump gezogen. Interessant ist, dass diese Aspekte in Argentinien kaum diskutiert werden und für die Wahlentscheidung der Bürgern keine Rolle gespielt haben. Vielmehr stand für die Menschen bei ihrer Entscheidung, für wen sie stimmen die katastrophale wirtschaftliche Lage im Vordergrund. Die Argentinier haben sich wohl nicht aus Überzeugung für einen Rechtspopulisten entschieden, sondern vielmehr haben sie für die Abwahl von Vetternwirtschaft und Korruption des Kirchner-Clans gestimmt. Die deutliche Mehrheit der Argentinier will ein prowestliches Argentinien, das klar den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt, an der Seite Israels steht und wirtschaftliche Stabilität schafft. All dies war unter der Führung von Kirchners peronistischen Partei in den letzten Jahren nicht der Fall.

Argentiniens Reichtum

Es bleibt zu hoffen, dass der neue Präsident Milei seine prowestlichen Ankündigungen umsetzt und sein an Ressourcen reiches Land von Korruption befreit. Argentinien hat nicht nur wichtige Rohstoffe im Überfluss. Ebenso wichtig ist, dass Argentinien Nahrungsmittel für etwa 450 Millionen Menschen produzieren könnte. Das sind zehnmal mehr als das Land Einwohner hat. Argentinien kann damit einen wichtigen Beitrag leisten, um die Welt zu ernähren.

Auch deswegen ist es wichtig, dass das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten nun endlich umgesetzt wird. Der neue Präsident sollte hier keine falschen Zweifel aufkommen lassen, aus Angst vor einem übermächtigen Brasilien.

 

Potenzial für eine Energiepartnerschaft und Rohstoffkooperation

Argentinien bietet der Welt gute Bedingungen, um die Energiewende zu meistern. Schiefergas, Sonnen- und Windenergie sowie riesigen Lithiumreserven dazu reichlich sauberes Wasser, sind optimale Begebenheiten für Übergangstechnologien ebenso wie klimafreundliche Energiequellen. Argentinien und Chile könnten künftig zu wichtigen Lieferanten von Lithium und grünem Wasserstoff werden. Deutschland könnte im Gegenzug bei der nachhaltigen Entwicklung des Bergbausektors helfen, indem europäische Umwelt-, Arbeits- und Sozialstandards implementiert werden.

Fazit: Eine vielversprechende Zukunft für die Cono Sur-Staaten und Deutschland

Zusammenfassend betrachtet bieten Argentinien und Chile eine ideale Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsweisende Partnerschaft. Deutschland kann von den natürlichen Ressourcen und technologisches Know-how und Unterstützung bei der Implementierung von Standards zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Zudem kann Argentinien mit unserer Hilfe einen wichtigen Beitrag zur globalen Nahrungssicherheit leisten.