Nachdem ich den Bundespräsidenten als Teil der Delegation bereits in Kenia begleiten durfte, sind wir anschließend in den Sudan weitergereist. Nach drei Jahrzehnten unter der Herrschaft von Omar al-Baschir wurde dieser im vergangenen Jahr nach anhaltenden Protesten entmachtet. Die Jugend des Landes und junge Akademiker – die nicht mehr bereit waren, sich von dem islamistischen und wirtschaftlich desaströsen Regime al-Baschirs einschüchtern zu lassen – führten den Aufstand an. Mittlerweile hat eine Übergangsregierung aus Experten unter Führung des Premierministers Hamdok die Regierungsgeschäfte übernommen.
Aufbruchstimmung nach Jahrzehnten der Diktatur
In der Hauptstadt Khartum haben wir mit der Übergangsregierung über die anstehenden Reformen des Landes gesprochen. Besonders in Erinnerung bleiben wird mir der Austausch mit der sudanesischen Zivilgesellschaft: Beeindruckend und bedrückend waren die Schilderungen von Vertretern der Demokratiebewegung mit welchem Einsatz und Opfern der Umsturz des alten Regimes verbunden war.
Reiche Kulturgeschichte
Der Besuch des Nationalmuseums verschaffte uns einen Eindruck über die reiche, bis in die Antike reichende Geschichte des Sudan, die besonders intensiv auch von deutschen Archäologen erforscht wurde und heute noch wird.
Unterstützung für die Transformation des Landes
Nach den Jahrzehnten der Diktatur benötigt der Sudan in dieser Umbruchphase hin zu einer demokratischen Öffnung des Landes unsere Unterstützung. Der erste Besuch eines Bundespräsidenten im Sudan seit 1985 ist ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung für die weitere Transformation des Landes. Diese Aufbruchstimmung gilt es zu nutzen. Und mir wurde wieder mal bewusst, welch hohes Gut unsere Demokratie ist und in welchem tollen Land wir leben dürfen!