Gespräch mit Bahn-Vorstandsmitglied Dr. Nikutta zur Entwicklung des Güterverkehrs © Büro Dr. Stefinger

Wachsender Güterverkehr erfordert neue Lösungen

Güterverkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern, ist erklärtes Ziel der Bundesregierung. Noch nie zuvor wurde so viel in den Ausbau der Schiene investiert wie mit dem Bundeshaushalt 2021. Eine Vielzahl von Umfragen belegt die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung beim Thema „Von der Straße auf die Schiene“. Schwierig ist jedoch häufig die Umsetzung von Ausbaumaßnahmen vor Ort, wenn wir beispielsweise an den Brenner-Nordzulauf denken.

Mit Bahn-Vorstandsmitglied Dr. Sigrid Nikutta konnte ich mich zu diesem wichtigen Thema austauschen. Sie ist seit Jahresbeginn Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bahn AG für den Bereich Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG. Nicht nur die Vielzahl verschiedener und zum Teil auch kontrovers diskutierter Bahn-Projekte in Oberbayern und im Münchner Osten bot ausreichend Gesprächsstoff.

Wachsende Belastungen durch zunehmenden Güterverkehr

Angesichts der stark wachsenden Belastungen für Anwohner durch die immer weiter steigende Zahl von Zugbewegungen, die gerade auch mit Blick auf die künftige Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels voraussichtlich noch weiter zunehmen werden, habe ich dann auch noch einmal auf die Notwendigkeit einer großräumigen Umfahrung Münchens hingewiesen. Durchgangsgüterverkehre, also Züge, die ihren Bestimmungs- und Zielort nicht in München haben, sollten auf alternativen Trassen an München vorbeigeführt werden.

Öffentlichkeitsbeteiligung und Anwohnerinteressen

Ebenfalls habe ich noch einmal ausdrücklich betont, dass für Ausbaupläne von Infrastrukturvorhaben gerade in Ballungsräumen wie München eine entsprechende Einbeziehung der örtlichen Mandatsträger und vor allem auch der jeweils betroffenen Anwohner unverzichtbar ist. Nur so lassen sich einvernehmliche Lösungen erzielen und Planungsverzögerungen bestenfalls vermeiden.