© Büro Dr. Stefinger MdB

Aktuelles aus Mosambik

Ich hatte Gelegenheit, mich mit einer Delegation von Abgeordneten des mosambikanischen Parlaments über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Land ausz...

Mosambik ist ein Schwerpunktland unserer Entwicklungszusammenarbeit. Wir unterstützen das Land bei seinem Friedensprozess, im Bildungswesen, bei der Wirtschaftsentwicklung und der Dezentralisierung der Verwaltung. Zurzeit besucht eine Delegation von Abgeordneten des Parlaments Deutschland, denn für Oktober sind Regierungsverhandlungen über die künftige Zusammenarbeit geplant. Ich habe sie im Bundestag zu einer Gesprächsrunde mit Abendessen empfangen.

Das Land ist laut Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. 70 Prozent der Gesamtbevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze und etwa die Hälfte aller Erwachsenen sind Analphabeten. Mehr als 40 Prozent der Mosambikaner sind jünger als 14 Jahre.

Friedensprozess auf guten Weg

Nachdem 1992 der Bürgerkrieg beendet werden konnte, kam es 2011 zu einem erneuten Ausbruch eines gewaltsamen Konflikts zwischen Sicherheitskräften der Regierung (FRELIMO) und dem bewaffneten Arm der Opposition (RENAMO). Seit Ende 2016 hält die Waffenruhe, für Oktober dieses Jahres sind Kommunalwahlen und für 2019 Parlamentswahlen angekündigt. Die Delegation hatte gute Nachrichten: Der Friedensprozess ist auf einem guten Weg!

Allerdings ist die wirtschaftliche Lage momentan schwierig. Nach jahrelangem starken Wirtschaftswachstum geriet Mosambik 2016 in eine tiefe Krise: Die lokale Währung verlor mehr als zwei Drittel an Wert, die Inflation stieg auf 25 Prozent und die Staatsverschuldung schoss in die Höhe. Mosambik hat die Rückzahlung seiner Schulden teilweise eingestellt, wodurch es von den internationalen Kapitalmärkten und Programmen des Internationalen Währungsfonds vorerst ausgeschlossen ist.

Vielfältige Zusammenarbeit mit Mosambik

Die deutsch-mosambikanische Zusammenarbeit besteht seit 1985. Derzeit ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit mehr als 200 Mitarbeitern im Land vertreten. Sie fördert in über 20 Projekten unter anderem einen besseren Zugang zu Energie für Haushalte, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch Sport, den Zugang der Bevölkerung zum Arbeitsmarkt und die Verbesserung des Rohstoffsektors.