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30 Jahre Wiedervereinigung: Glücksfall unserer Geschichte

Am Samstag feiern wir drei Jahrzehnte der Deutschen Einheit. Die Wiedervereinigung bleibt ein Glücksfall in der deutschen Geschichte. Ein Blick zurück in unsere jüngere Geschichte zeigt, dass die Wiedervereinigung keine Zwangsläufigkeit war. Zur friedlichen Revolution haben besonders die Ostdeutschen beigetragen.

Erbe von Kohl und Strauß

In der Bonner Republik war es nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz von Persönlichkeiten wie Helmut Kohl und Franz Josef Strauß geschuldet, dass dieser gesamtdeutsche Traum Wirklichkeit werden konnte. „Ich fordere alle politischen demokratischen Kräfte auf, im Interesse der Wahrheit, des Rechtes und der friedlichen Entwicklung einer demokratischen Zukunft Europas, an der Einheit und Freiheit Deutschlands festzuhalten und sie als politisches Ziel mit allem Nachdruck zu vertreten“, so Strauß in einer Rede im September 1988. Die CSU begeht den Jahrestag diesmal übrigens virtuell, unter www.csu.de/deutschlandfest können Sie dabei sein.

Enttäuschte Erwartungen

In der Anfangseuphorie wurden so manche Erwartungen geschürt, die sich im Rückblick nicht als realistisch erwiesen haben. So verwandelten sich die neuen Bundesländer nicht – wie Bundeskanzler Kohl einst versprochen hatte – innerhalb von fünf Jahren in blühende Landschaften. Die Anpassung an eine marktbasierte Wirtschaftsordnung hat zu existenziellen Brüchen in vielen ostdeutschen Biografien geführt. Über das damit verbundene Leid darf man bei aller Freude über das Erreichte nicht hinwegsehen.

Gleichwertige Lebensverhältnisse

Für uns als CSU bleibt die Vollendung der inneren Einheit und die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland ein zentrales politisches Anliegen. Ich unterstütze den Kurs der Bundesregierung, auch bei künftigen Herausforderungen wie etwa dem Kohleausstieg die besondere Situation der neuen Bundesländer zu beachten, sozialverträgliche Lösungen im Interesse der Menschen durchzusetzen und den Strukturwandel zum Erfolg zu führen.

Viel zu entdecken

Im Gespräch mit den Bürgern bin ich manchmal überrascht, wie wenig persönlichen Austausch es nach wie vor zwischen alten und neuen Bundesländern gibt. Die Corona-Pandemie hat viele Familien dazu bewegt, den Urlaub im eigenen Land zu verbringen – eine gute Gelegenheit um Landesteile zu besichtigen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt. Von der Lutherstadt Wittenberg und dem Bauhaus-Museum in Dessau über das historische Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss, bis zur Kulturstadt Weimar und der ostdeutschen Küste gibt es in den neuen Bundesländern vieles zu entdecken.