Aus Anlass des dreißigsten Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung und zum Andenken an die Verdienste, die Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl um die deutsche und europäische Einheit hat, fordere ich nun endlich eine Straße oder einen Platz in München nach ihm zu benennen.
Dass drei Jahre nach seinem Tod und im dreißigsten Jahr der Wiedervereinigung immer noch keine Straße oder ein Platz nach Helmut Kohl in München benannt ist, ist mir unverständlich. Seine Verdienste um die Wiedervereinigung unseres Landes sind unbestritten. Er hat die sich bietende historische Chance ergriffen und die Einheit Deutschlands in Abstimmung mit allen außenpolitischen Partnern und Akteuren herbeigeführt. Für ihn waren die deutsche Einheit und die europäische Einigung dabei stets zwei Seiten ein und derselben Medaille. Dem ,Kanzler der Einheit‘ und seinem immensen Vermächtnis für Deutschland und Europa auch mittels einer Straßen- oder Platzbenennung in München ein Andenken zu bewahren, ist längst überfällig.
Unmittelbar nach dem Tod von Helmut Kohl im Jahr 2017 wurden Rufe nach einer Straßenbenennung laut. Auch Oberbürgermeister Reiter äußerte sich in der Presse damals wohlwollend. In einem Brief an OB Reiter fordere ich nun, sich persönlich für eine zügige Benennung einer Straße oder eines Platzes einzusetzen.
Helmut Kohl war der sechste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und amtierte von 1982 bis 1998. Als Wegbereiter der deutschen Wiedervereinigung wurde er in den Jahren 1989/1990 zum „Kanzler der Einheit“. So wie er für die deutsche Einheit steht, so steht er im selben Maße für die Erweiterung und Vertiefung der europäischen Integration. Neben Jean Monnet und Jacques Delors ist er einer von drei Ehrenbürgern Europas und war der Erste, dem nach seinem Tod im Jahr 2017 ein „Europäischer Staatsakt“ in Straßburg zuteil wurde.