Stefinger bei Kocherlball 2018

Auch in diesem Jahr hieß es für mich an einem Sonntagmorgen im Juli wieder: Auf geht’s zum Kocherlball am Chinesischen Turm im Englischen Garten! Ab sechs Uhr tanzten dort wieder mehrere tausend Münchner bei traumhaften Wetter und führten damit eine schöne Münchner Tradition aus dem 19. Jahrhundert fort.

Im biedermeierlichen München erfreuten sich öffentliche Tanzplätze großer Beliebtheit. Am Chinesischen Turm trafen sich an den Sommersonntagen die einfachen Leute zum Tanz. In den frühen Morgenstunden kamen Köche, Gärtner, Zimmer- und Kindermädchen, Zofen, Dienstboten und Diener zusammen, um das Tanzbein zu schwingen. Getanzt wurde deshalb so früh, weil die „Kocherl“ später, wenn die feinen Herrschaften vom Kirchgang zurück waren, wieder ihren Dienst verrichten mussten. Deshalb trägt der „Kocherlball“ seinen Namen. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten.

Ob bei Landler, Zwiefacher, Boarischer, Polka oder Münchner Française: Die Tanzfläche war stets bestens gefüllt, ebenso der Biergarten um den Chinesischen Turm, um sich zu stärken oder einfach nur zuzuschauen. Die Veranstalter zählten an jenem Morgen rund 11.000 Besucherinnen und Besucher. Alles in allem war es auch dieses Mal wieder „a Mordsgaudi“.

Foto: münchen.tv