Schüler bringen Erde aus Johanneskirchen in die Kunst-Installation ein © Büro Dr. Wolfgang Stefinger MdB

Schüler bringen Erde nach Berlin

Eine Schülergruppe der Berufsschule für Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Kommunikation (Hören und Sprache) aus München hat mich in dieser Sitzungswoche im Deutschen Bundestag besucht, um einen Eindruck meiner Arbeit zu gewinnen.

Die Schüler der Berufsschule des Bezirks Oberbayern stellten mir eine Reihe von Fragen zum parlamentarischen Alltag in Berlin. Einige Schüler waren besonders daran interessiert zu erfahren, wie sich der Umgang der Abgeordneten untereinander abseits vom Plenum gestaltet. Mir bot sich hierdurch Gelegenheit zu betonen, dass es in meinen Augen grundsätzlich besser ist miteinander statt übereinander zu reden. Zur Demokratie zu stehen, bedeutet letzten Endes anzuerkennen, dass es immer auch um einen Ausgleich legitimer Interessen geht. Der respektvolle Austausch von Argumenten und eine Debatte auf Augenhöhe – insbesondere mit Kollegen anderer Fraktionen – sind mir daher sehr wichtig.

Im Anschluss an unser Gespräch besichtigten wir gemeinsam die Kunst-Installation DER BEVÖLKERUNG des Künstlers Hans Haacke in einem der Innenhöfe des Reichstagsgebäudes. Das im September 2000 eingeweihte Kunstwerk ist im Schrifttyp der bekannten Giebelinschrift „Dem Deutschen Volke“ von Peter Behrens nachempfunden, die 1916 über dem Westportal des Reichstagsgebäudes angebracht wurde.

Das Konzept des Künstlers sieht vor, dass Besucher innerhalb des Holzrahmens, der die Neon-Inschrift umfasst, aus dem Wahlkreis mitgebrachte Erde ausstreuen können. Die Erdeinbringungen aus allen Teilen des Landes haben über die Jahre eine vielschichtige Vegetation entstehen lassen. Später können Besucher unter „www.derbevoelkerung.de“ durch eine im Hof installierte Webcam verfolgen, was auf diesem Erdreich wächst und gedeiht. So steht allen Interessierten über diese Internet-Seite gleichsam ein Fenster zum Innenhof des Reichstagsgebäudes offen. Ich freue mich darüber, dass die Schülerinnen und Schüler mit der von ihnen aus Johanneskirchen mitgebrachten Erde zu der lebendigen Entwicklung der Kunst-Installation beigetragen haben.