Olympischer Gedanke

Am Sonntag enden die XXIII. Olympischen Winterspiele, die in der südkoreanischen Region Pyeongchang ausgetragen wurden. Für die deutschen Athleten waren die Winterspiele ein Riesenerfolg. Seit dem ersten Wettkampftag haben sie zahlreiche Gold-, Silber- und Bronzemedaillen gewonnen und gute Platzierungen erzielt. Wir können daher sehr stolz auf unsere Olympiamannschaft sein! Die Sportlerinnen und Sportler repräsentieren unser Land in bester Weise. Sie stehen für Leistungsbereitschaft, Fairness und Weltoffenheit. Und sie sind wichtige Vorbilder insbesondere für unsere Jugend. Wir wissen um die große Bedeutung des Sports für viele Menschen. Unsere Sportvereine leben vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder. Neben der Förderung des Breitensports durch Länder und Kommunen kommt der nationalen Spitzensportförderung eine wichtige Bedeutung zu. Mit der beschlossenen Spitzensportreform werden wir die Athleten künftig noch stärker in den Mittelpunkt rücken, um bestmögliche Trainingsbedingungen zu ermöglichen, eine bessere Absicherung zu erreichen und die Vereinbarkeit von Ausbildung, Beruf und Spitzensport zu stärken.

Es wäre sehr zu wünschen, wenn der olympische Friede auch in Syrien spürbar würde. Leider erleben wir in der syrisch-türkisch-irakischen Grenzregion gerade wieder eine erschreckende Eskalation der Gewalt mit vielen toten Zivilisten. Erneut kündigt sich eine humanitäre Katastrophe an. Selbst vor Krankenhäusern, SOS-Kinderdörfern, Kindern und Helfern macht die Gewalt nicht Halt. Die Hoffnung vieler Menschen, dass die Region nach dem militärischen Sieg über die Terrormiliz IS rasch wieder zum Frieden finden würde, hat sich leider nicht erfüllt. Zu komplex sind die Konfliktlinien, zu groß die Anzahl der involvierten Akteure mit ihren divergierenden Interessen. Dass letzte Nacht im UN-Sicherheitsrat ein Resolutionsentwurf für eine Feuerpause am Veto Russlands scheiterte, ist traurig und beschämend.

Die Forderung der AfD, mit der syrischen Regierung Verhandlungen über eine Rückkehr der syrischen Flüchtlinge aufzunehmen, ist daher geradezu zynisch und hat nichts mit den von ihr angeblich so hoch gehaltenen christlichen Werten gemein. Wenn wir wirkungsvoll Flüchtlingsströme reduzieren, ja verhindern wollen, dann können wir nicht einfach wegschauen, sondern müssen uns intensiv der Fluchtursachenbekämpfung und Konfliktbewältigung widmen.