Gruppenbild mit der Israelitischen Kultusgemeinde und der Generalkonsulin des Staates Israel

Nie wieder ist jetzt – Gespräch zum jüdischen Leben in München

Am vergangenen Montag, dem 06.11.23 traf ich mich gemeinsam mit meinen Münchner Bundestagskollegen Bernhard Loos (CSU), Sebastian Roloff (SPD) und Dieter Janecek (B90/Grüne) auf meine Initiative hin mit der Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Frau Talya Lador-Fresher, sowie der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Frau Charlotte Knobloch. Ziel dieses Treffens war ein offener Austausch über jüdisches Leben in München und die Veränderungen durch den barbarischen Terrorangriff der Hamas gegen Israel.

In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 zündeten Nationalsozialisten Synagogen an, zerstörten jüdische Geschäfte und töteten Juden auf offener Straße. Erst gestern – am 09.11.23 – haben wir derer gedacht, die in der Reichspogromnacht 1938 den scheußlichen Taten der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. 85 Jahre nach den Gräueltaten der Nationalsozialisten sind die Jüdinnen und Juden in Deutschland und der Welt erneut Gewalt ausgesetzt.

Der Angriff der Hamas am 07.10.23 auf Israel war nicht nur ein direkter Angriff auf dieses Land, sondern stellt auch eine Bedrohung für die Grundwerte unserer Gesellschaft dar. Das Massaker der Hamas an unschuldigen Festivalbesuchern verdeutlicht die wahren Absichten dieser Terrororganisation: den freien Lebensstil zu treffen und Grundwerte wie Toleranz, Vielfalt und Respekt zu bekämpfen. Nicht nur im Nahen Osten. Auch hier in Deutschland finden vermehrt Angriffe auf Jüdinnen und Juden statt.

Während des Gesprächs mit der Israelitischen Kultusgemeinde am Montag ist ein Satz immer wieder gefallen: „Herr Stefinger, wir haben Angst. Auch hier in Deutschland.“ Haben wir nicht aus unserer Geschichte gelernt? Warum müssen Jüdinnen und Juden in Deutschland ihre Kippa mit einer Mütze verdecken? Warum müssen sie Angst haben, wenn sie zum Beten in die Synagoge gehen?

Es ist nicht nur besorgniserregend, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sich hierzulande nun wieder bedroht fühlen, es ist absolut inakzeptabel. Jegliche Form von Antisemitismus ist ein direkter Angriff auf unsere Gesellschaft. Antisemitismus hat keinen Platz in Deutschland und wird hier nicht toleriert. Wer das nicht anerkennt, muss mit entsprechenden Konsequenzen rechnen.

Jeder von uns ist jetzt gefragt. Treten wir jeden Tag unermüdlich gegen jegliche Form von Antisemitismus ein, für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft, in der sich jeder sicher und respektiert fühlt.