Plastikmüll verschmutzt Strände weltweit © Pixabay

Kampf gegen Plastikmüll

Fakt ist: Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird 2050 mehr Plastik in unseren Meeren schwimmen als Fische. Das zerstört die Lebensgrundlage von 800 Millionen Menschen, die von der Fischerei leben. Heute schon haben neunzig Prozent der Seevögel Plastik im Magen. Selbst an der tiefsten Stelle der Welt haben Forscher Plastiktüten gefunden. Auf den Ozeanen treiben Müllteppiche, die so gewaltig sind, dass sie Namen haben: der größte von ihnen, der Große Pazifische Müllstrudel, ist viereinhalb Mal so groß wie Deutschland. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat deswegen bereits 2016 einen 10-Punkte-Aktionsplan „Meeresschutz und nachhaltige Fischerei“ veröffentlicht, welcher unter anderem Maßnahmen für Meeresmüllvermeidung vorsieht.

Verpackungsaufkommen hat sich seit 1998 verdoppelt
Zwei Drittel unseres Kunststoffmülls sind Verpackungen. In den letzten 20 Jahren hat sich das Verpackungsaufkommen sogar verdoppelt. Diesen Trend müssen und können wir umkehren. Die in Plastik eingeschweißte Bio-Gurke zum Beispiel muss der Vergangenheit angehören. In vielen Bereichen gibt es längst sinnvolle Alternativen.

Weltweit funktionierende Kreislaufwirtschaft nötig
Aber auch hier reichen nationale Maßnahmen allein nicht aus: Im Kampf gegen die Plastikflut müssen wir auch weltweit eine funktionierende Kreislaufwirtschaft aufbauen, um vorhandenes und nicht vermeidbares Plastik zu recyceln. Dazu brauchen wir eine globale Anstrengung, denn sowohl in den europäischen Staaten als auch in Schwellenländern muss das Sammeln und Recyceln deutlich verbessert werden. Deutschland hat insbesondere mit Aktionsplänen zu Meeresmüll und Ressourceneffizienz im Rahmen der G7 und G20 in 2015 und 2017 bereits international Akzente gesetzt.

Kooperation mit Partnern in Entwicklungs- und Schwellenländern geplant
Momentan bereitet das Bundesentwicklungsministerium die Umsetzung eines 2018 verabschiedeten „Aktionsprogramms Kreislaufwirtschaft“ vor. Dieses beinhaltet fünf Schlüsselbereiche:

• abfallfreies, gesundes Umfeld für die Menschen durch effektive kommunale Dienstleistungen
• sichere Jobs mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft
• Wiederverwendung von Abfällen als Rohstoffe
• Klimaschutz durch Vermeidung und Verwertung von Abfällen und
• Vermeidung von Meeresmüll.

Eine Maßnahme des Aktionsprogramms ist der Aufbau einer sogenannten Multi-Akteurs-Partnerschaft zu Abfall- und Kreislaufwirtschaft, unter anderem zu den Themen Plastik, Elektroschrott und kommunale Abfallwirtschaft. Dabei wird eine Kooperation zwischen Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie staatlichen Institutionen in Deutschland und Partnern in Schwellen- und Entwicklungsländern angestrebt. Erste Sondierungsveranstaltungen haben bereits stattgefunden. Der offizielle Start dieser Multi-Akteurs-Partnerschaft ist noch für dieses Jahr geplant.