© Büro Dr. Wolfgang Stefinger

Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger

Heute konnte ich den Leiter des Welternährungsprogramms (World Food Program, WFP), David Beasley, treffen. Im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe hat er sich den Fragen der Abgeordneten gestellt. Als Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion habe ich dabei den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Sitzung des Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe vertreten. Bei dem Tagesordnungspunkt ging es insbesondere um die entwicklungspolitische Lage in den aktuellen Krisenregionen, vor allem im Sudan, der Sahel-Region und Afghanistan sowie um die Projektarbeit des WFP. Auch ging es um den Innovation Accelerator des WFP in München und die Frage, wie das WFP deren Arbeit langfristig verstetigen und international ausbauen kann.

Für mich hat das Gespräch einmal mehr bestätigt, dass die Bekämpfung des Hungers eine absolute politische Priorität ist. Über 800 Millionen Menschen leiden weiterhin weltweit unter chronischem Hunger. Über 280 Millionen sind von akutem Hunger betroffen oder bedroht. Neben Konflikten tragen auch der Klimawandel und die Folgen der Corona-Pandemie dazu bei, dass die Zahlen leider wieder steigen. Ganz besonders dramatisch ist die Lage in Afghanistan, Jemen, am Horn von Afrika und in der Sahel-Zone. Bei all diesen Herausforderungen ist das WFP ein zentraler Partner für die Arbeit zur Bekämpfung von Hunger.

Die Bundesregierung war im Jahr 2021 mit 1,2 Milliarden Euro der zweitgrößte finanzielle Geber des WFP. Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) stellt dabei 476 Millionen Euro für die Bekämpfung von Hungerursachen sowie für Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von gefährdeten Menschen bereit. Insgesamt unterstützt das BMZ die Arbeit des WFP in rund dreißig Ländern, vor allem in den Krisenkontexten Sahel, am Horn von Afrika, in Zentralafrika, in der MENA-Region sowie in Afghanistan.

Hintergrund:

Das WFP ist die weltweit größte multilaterale Organisation zur Bekämpfung von Hunger und Verbesserung der Ernährungsgrundlagen. Auch ist das WFP eine der wenigen Organisationen der Vereinten Nationen, deren Mandat sowohl die humanitäre Hilfe als auch die Entwicklungszusammenarbeit umfasst, wobei der Großteil der Maßnahmen (in den vergangenen Jahren 70-80% des Budgets) auf den Bereich der Krisenreaktionen entfällt. Der WFP-Exekutivdirektor David Beasley ist seit April 2017 im Amt.

Als weltweit größte humanitäre Organisation der Vereinten Nationen ist das WFP ein unverzichtbarer Akteur in humanitären Krisenkontexten. Neben eigenen Programmen ist WFP im Rahmen des Cluster-Systems der internationalen humanitären Koordinierung auch für die Unterstützung der humanitären Akteure bei Transport und Logistik zuständig sowie zusammen mit der Food and Agriculture Organization (FAO) für die Koordinierung im Sektor Ernährungssicherung. In der Arbeit von WFP gewinnen aber auch die Stärkung des entwicklungsorientierten Engagements und sein Beitrag zu Frieden an Bedeutung. Seit dem Jahr 2015 hat das WFP zudem den sogenannten Innovation Accelerator in München, den ich kürzlich besuchen konnte.