Mehr als 300 Mio. Euro für die Entwicklung klimafreundlicher Wasserstofftechnologien © Büro Dr. Stefinger MdB

Bundesregierung beschließt Wasserstoffstrategie

Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung – der Umstellung auf eine Wirtschaftsweise, die den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) nachhaltig reduziert und kompensiert – wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich könnten sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.

Zukunftsweisende Technologie

Die jüngst von der Bundesregierung beschlossene Nationale Wasserstoffstrategie verzahnt Klima-, Energie-, Industrie- und Innovationspolitik. Mit der Strategie schafft die Bundesregierung einen kohärenten Handlungsrahmen für die künftige Erzeugung, den Transport, die Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und damit für entsprechende Innovationen und Investitionen. Sie definiert die Schritte, die notwendig sind, um zur Erreichung der Klimaziele beizutragen, neue Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft zu schaffen und die internationale energiepolitische Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

300 Millionen Euro für grünen Wasserstoff

Besonders zu begrüßen ist der Fokus auf den sog. „grünen“ Wasserstoff. Viele Experten sehen den grünen Wasserstoff als Wegbereiter einer globalen Energiewende. Power-to-X-Technologien ermöglichen die Herstellung von flüssigen oder gasförmigen „grünen“ Energieträgern aus Windkraft und Photovoltaik, mithilfe derer der Einsatz fossiler Energieträger im Industrie-, Verkehrs- und Gebäudesektor reduziert werden kann. Grüner Wasserstoff ist deshalb seit Jahren ein Schwerpunktthema der Energieforschungsförderung des Bundesforschungsministeriums. Im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie werden wir die Entwicklung neuer klimafreundlicher Wasserstofftechnologien weiter vorantreiben. Mehr als 300 Millionen Euro stehen dafür bis 2023 allein aus dem Klimafonds bereit.

Energiepartnerschaft auf Augenhöhe

Vor allem Länder in Nordafrika sind aufgrund ihres Sonnenreichtums sowie ihrer relativen Nähe zu Europa besonders interessante Investitionsstandorte für den Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktion. Damit entstehen dort Arbeitsplätze für die vielen jungen Menschen, stärken die Technologieführerschaft in Deutschland und helfen, die internationalen Klimaziele wirksam zu erreichen. Mit dem gemeinsamen Aufbau einer Wasserstoffindustrie hätten Europa und Deutschland jetzt die Chance, ihr Interesse an einer Partnerschaft auf Augenhöhe mit afrikanischen Staaten unter Beweis zu stellen.