Eine gerechtere Welt, Achtung der Menschenrechte, Frieden und weltweiter Klimaschutz – in Bayern leben viele Menschen, die an diesen Zielen arbeiten. Und das nicht nur im Hauptberuf, sondern zahlreiche Bayerinnen und Bayern zeichnen sich durch großes ehrenamtliches Engagement aus. Es war ein Privileg für mich, so viele von diesen Frauen und Männern am vergangen Wochenende kennenlernen zu dürfen. Denn: Am Samstag wurde in Bamberg zum sechsten Mal der Bayerische Eine Welt-Preis verliehen.
Einsatz für eine bessere Welt
Der Freistaat Bayern und das Eine Welt Netzwerk Bayern e. V. zeichnen seit 2012 Menschen aus, die sich zum Beispiel im Rahmen partnerschaftlicher Zusammenarbeit – mit Schulen, Kirchengemeinden oder Nichtregierungsorganisationen –, bei der Förderung des Fairen Handels oder im Bereich entwicklungspolitischer Bildung oder globalen Lernens für eine bessere Welt einsetzen. Für eine Welt, in der alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können.
Die Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, war stellvertretend für die Bayerische Staatskanzlei anwesend und für die Verleihung der Preise zuständig.
Ökologie und Ökonomie verbinden
Mein Credo als Entwicklungspolitiker und als stellvertretender Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung lautet: Wir müssen Ökologie und Ökonomie verbinden. Konkret bedeutet das, viele neue Arbeitsplätze in Entwicklungsländern zu schaffen, die die Umwelt nicht belasten, nein, im Idealfall sogar zum Klima- und Umweltschutz beitragen.
Aus diesem Grund habe ich mich besonders darüber gefreut, dass der erste Preis in diesem Jahr an Char2Cool e. V. ging. Der Verein setzt sich für Klimaschutz, Ernährungssicherheit und die Schaffung von Arbeitsplätzen ein – und zwar mit Wasserhyazinten. Dieses Gewächs gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Erde. Sie wachsen in überdüngten Gewässern der Tropen und Subtropen, wo sie beim Wachsen große Mengen an CO2 aufnehmen. Allerdings: Wenn Sie absterben, sinken sie auf den Gewässerboden, werden zersetzt und setzen große Mengen CO2 und Methan frei. Methan ist genauso wie Kohlenstoffdioxid ein Treibhausgas – nur 86-fach schädlicher!
Innovation gegen Klima- und Hungerkrise
Char2Cool organisiert die Abfischung der Wasserhyazinten, die dann zu Pflanzenkohle verarbeitet wird. Diese Kohle kann wiederum in den Boden eingebracht werden, um die nährstoffarmen, tropischen Felder fruchtbar zu machen.
Genau solche innovativen Ansätze brauchen wir, um der Klima- und der drohenden Hungerkrise zu begegnen – und ich bin froh, dass sie durch den Eine Welt-Preis die nötige Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen.