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Arbeitsmarkt: Wie wir den Fachkräftemangel beheben können

In der Einwanderungspolitik irrlichtert die Ampel und vermischt in der Debatte munter Asylrecht, die Möglichkeit zur Einbürgerung und die Einwanderung von Fachkräften. Um in der Bevölkerung Vertrauen und Akzeptanz für Zuwanderung zu gewinnen, muss hier aber klar unterschieden werden. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, müssen wir zeitweise Schutz bieten. Das gebietet unsere Verfassung. Das Problem des Fach- und Arbeitskräftemangels ist allerdings ein gänzlich anderes Thema, zu dem sich die Union nun klar positioniert hat.

1,9 Millionen unbesetzte Stellen

Mit wem man auch spricht, alle Unternehmer können von der Schwierigkeit berichten, qualifiziertes Personal zu finden. In Zahlen bedeutet das: Derzeit sind rund 1,9 Mio. Stellen unbesetzt – ein Rekordwert!

Deutsche Staatsbürger in Lohn und Brot bringen

Gleichzeitig haben wir immer noch 2,4 Millionen Arbeitslose, weshalb es falsch wäre, bei der Lösung des Fachkräftemangels nur auf die Zuwanderung aus dem Ausland zu setzen. Wir müssen auch deutsche Staatsbürger in Lohn und Brot bringen. Unserer Meinung nach sind dafür mehrere Maßnahmen nötig: Wir müssen sicherstellen, dass kein Kind mehr ohne Abschluss die Schule verlässt und die Berufsorientierung in der Schule verbessern. Außerdem müssen wir bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen besser werden.

Die moderne Arbeitswelt ist im ständigen Umbruch, weshalb die Möglichkeiten der Weiterbildung – auch innerhalb von Betrieben – zu fördern sind. Schließlich müssen wir die Vollzeittätigkeit attraktiver machen. Viele Unternehmer im Wahlkreis berichten mir, dass es vor allem schwierig ist, Vollzeitkräfte zu finden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Was wir auf jeden Fall tun müssen: Kinderbetreuung ausbauen, Arbeitszeiten flexibler handhaben und die Möglichkeit der Arbeit aus dem Homeoffice verbessern.

Zuwanderung – aber richtig

Es ist aber nicht zu bestreiten, dass wir auch Zuwanderung brauchen, um den Fachkräftemangel zu beheben. Ein Punktesystem wäre zu bürokratisch und würde unser Problem nicht lösen. Denn: Ein Punktesystem kann nur sinnvoll sein, wenn es ein Überangebot an geeigneten Fachkräften gibt und es einer Bestenauslese bedarf. In Deutschland ist das nicht der Fall.

Wir wollen stattdessen: eine gezielte Anwerbung von internationalen Fachkräften, Sprachkenntnisse nur noch in dem Umfang einfordern, wie es für die Aufgabe erforderlich ist, die Anerkennung von Bildungsabschlüssen vereinfachen und beschleunigen, die Personalausstattung in Ausländerbehörden erhöhen und die Möglichkeit für beschleunigte Fachkräfteverfahren („Fast Track“) ausbauen. Außerdem muss das Auswärtige Amt die Visa-Verfahren beschleunigen.

Die Union steht für einen ganzheitlichen Ansatz

Im Gegensatz zu den Klischees, die die Ampel teilweise verbreitet, lehnen wir als Union die Zuwanderung von Fachkräften nicht ab. Im Gegenteil. Um das Problem wirklich zu lösen, müssen wir aber die richtigen Weichen stellen und dürfen auch die eigene Bevölkerung nicht aus dem Blick verlieren.