Jugendaustausch mit den USA

Stipendien zu vergeben!

Ein Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika leben, neue Eindrücke sammeln, Freunde fürs Leben gewinnen… Der Deutsche Bundestag vergibt Stipendien für ein Austauschjahr an Schüler und junge Berufstätige.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten.

Nähere Informationen, zu Bewerbungsablauf und Bewerbungsfristen finden Sie unter www.bundestag.de/ppp. Fragen beantwortet auch gerne mein Wahlkreisbüro.

Erfahrungsberichte

Hier zwei Reiseberichte von einer Schülerin und einer jungen Erwachsenen über ihre Erfahrungen im PPP:

„Ausbildung fertig und jetzt? Studium? Weiter arbeiten? Ausland? Als ich mich vor drei Jahren im Sommer für das PPP beworben habe stand ich kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung und machte mir Gedanken über meine weitere Zukunft. Der meist gedachte Gedanken hierbei war: „Du bist 21 Jahre alt, möchtest du wirklich weiterarbeiten oder nicht doch lieber raus in die große weite Welt und diese entdecken?“ Dieser Gedanke hat sich immer mehr zu meinem größten Wunsch entwickelt. Das Land, das ich dabei am meisten sehen wollte: Amerika – the land of the free. Das Land wovon doch jeder träumt dort einmal den „American way of life“ zu erleben und zu leben. Doch was genau in Amerika machen? Au-Pair? Work and Travel? Bei meinen Recherchen bin ich ziemlich schnell auf das PPP gestoßen und war begeistert. Nicht nur die Möglichkeit College-Erfahrung zu sammeln machten das PPP interessant für mich, sondern auch Arbeitserfahrung im Rahmen eines Auslandsaufenthalts und zugleich die Bundesrepublik Deutschland als Junior-Botschafter zu vertreten. Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist habe ich meine Bewerbung abgeschickt und mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass mich der Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Stefinger als sein „Patenkind“ auserwählt hat.

Nach ein paar tollen Tagen in New York Anfang August 2016 mit den anderen PPP’lern ging es für mich weiter nach Oak Ridge im US-Bundesstaat Tennessee, meine neue Heimat für die nächsten zehn Monate. Die ersten Wochen waren gefüllt mit den verschiedensten Dingen: Autokauf, Wahl der Collegekurse, Collegebeginn, Leute kennenlernen und vor allem sich mit der neuen Situation in der neuen Familie zurecht finden. Zeit, alles um mich herum zu realisieren, hatte ich kaum. Nachdem sich aber alles eingespielt hatte, wurde mir dafür umso mehr bewusst, welches Glück mir zuteilwurde und ich habe angefangen meine Zeit in Amerika zu genießen. Natürlich gab es auch Situationen, in denen ich am liebsten in den Flieger nach Hause gestiegen wäre. Aber immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass dies eine einmalige Chance ist und man an jeder Situation wachsen und aus ihr das Beste machen kann, habe ich mich immer wieder durchgekämpft. Es hat sich gelohnt! Wäre ich die Maschine zurück nach Deutschland genommen, hätte ich niemals zum Christmas Shopping nach New York oder zum Wandern nach Denver in die Rocky Mountains gekonnt. Und auch der fünfwöchige Road Trip am Ende des Jahres wäre mir entgangen. Das Reisen ist übrigens ein weiterer großer Pluspunkt für das PPP. Wann immer ich Zeit hatte, ob ein verlängertes Wochenende oder Ferien am College: ich habe mir mein Auto geschnappt oder bin ins Flugzeug gestiegen, um möglichst viel von dem Land zu sehen. Der Road Trip am Ende des Jahres war aber definitiv das Highlight und der perfekte Jahresabschluss.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Kapitols in Washington. Wir haben nicht nur das Kapitols besichtigen können, sondern erhielten auch die Möglichkeit, Abgeordnete des Bundesstaates, in denen wir gelebt haben, oder deren Mitarbeiter zu treffen und uns mit ihnen auszutauschen.

Die Rolle des Junior-Botschafters habe ich während des Jahres auf verschiedene Arten wahrgenommen. Am College habe ich zum Beispiel Vorträge über Deutschland und Europa gehalten. Während meiner College-Phase habe ich zudem meinen Community Service bei Girls Inc. geleistet. Girls Inc., damals noch unter der Schirmherrschaft von Michelle Obama, setzt sich dafür ein, dass Mädchen starke und intelligente Frauen werden, die sich im Alltag und in der Arbeitswelt gegen Männer behaupten können.

Was aber meine Rolle als Junior-Botschafter am meisten geprägt hat, war die Wahl und die anschließende Inauguration Donald Trumps. Es war sehr interessant die Meinung der Menschen um mich herum zu hören. Da Tennessee ein republikanisch geprägter Staat ist, fanden es die meisten natürlich toll, dass Trump Präsident geworden ist. Oft wurde ich gefragt, was wir Deutschen denn von dieser Wahl halten und wie die Bundestagswahl wohl ausgehen wird. Aber auch zu den Themen Flüchtlingspolitik, Brexit und Präsidentenwahl in Frankreich wurden mir viele Fragen gestellt.

Herrn Dr. Wolfgang Stefinger bin ich für das Stipendium sehr dankbar. Ohne Ihn hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt ein Jahr in Amerika zu leben, zu studieren, zu arbeiten und mir ein ‚zweites’ Leben aufzubauen. Sehr gefreut hat es mich auch, dass Herr Dr. Stefinger immer wieder Interesse an mir und meinem Aufenthalt gezeigt und sich nach mir erkundigt hat. Da es mir auch sehr wichtig war, meinen Paten vor Abflug noch persönlich kennenzulernen, hat es mich zudem gefreut, dass auch dies möglich war.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich in diesem Jahr sehr viel über mich selbst erfahren habe. Ich habe meine Stärken und meine Schwächen neu oder von einer anderen Seite kennengelernt. Vor allem aber bin ich in diesem Jahr persönlich gewachsen und erwachsener geworden. Ich habe Dinge gemacht, die ich so nie in meinem Leben gemacht hätte. Aber nicht nur das hat mich geprägt, sondern auch und vor allem der Austausch mit Menschen einer anderen Kultur. Menschen, die eine andere Sicht-, Lebens- und Denkweise haben und für die die vielen Dinge, die wir in Deutschland als selbstverständlich wahrnehmen, nicht selbstverständlich sind. Gerade in der heutigen Zeit ist es unheimlich wichtig sich interkulturell auszutauschen, um einander besser zu verstehen.

Nach dem Motto von Alan Alda „You have to leave the city of your comfort and go into the wilderness of your intuition. What you’ll discover will be wonderful. What you’ll discover is yourself“ kann ich jeden, der mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen, nur dazu ermutigen dies zu tun – am besten natürlich mit dem PPP, denn die Möglichkeiten, die einem dort geboten werden, erhält man in dieser Form nicht mehr. Go for it!“

Die 16-jährige Schülerin war Stipendiatin im Austauschjahr 2015/2016:

„Das Parlamentarische Patenschafts-Programm des deutschen Bundestages hat mir ermöglicht, ein supertolles Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika verbringen zu dürfen. Dr. Wolfgang Stefinger hat mich auf diese große Reise geschickt und die Patenschaft übernommen. Im wunderschönen Illinois, in der Nähe von Chicago, ist der Traum, ein Jahr im Ausland verbringen zu dürfen, in Erfüllung gegangen. Meine Gastfamilie hat mich wie eine eigene Tochter behandelt und meine Gastschwester und ich wurden schon bald zu guten Freundinnen. Es kam zu witzigen Begebenheiten, weil wir gefragt wurden, ob wir denn Schwestern seien. Besonders beeindruckt war ich von Downtown Chicago. So viele Hochhäuser und Sehenswürdigkeiten sieht man eigentlich nur in Bilderbüchern. Inmitten dieser gigantischen Stadt stehen zu dürfen, ist ein tolles Gefühl. Nach einer Weile habe ich mich wie ein Teil Chicagos und der ganzen amerikanischen Kultur gefühlt. Das Jahr in den Staaten ging viel zu schnell vorbei. Ich kann jedem von ganzem Herzen empfehlen, sich bei PPP zu bewerben. Das Jahr war mit Abstand das beste und lehrreichste Jahr meines bisherigen Lebens.“