(c) Kerstin von der Lahr

Pflege in Deutschland: Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung für Angehörige

Um die Pflege zukunftsfähig zu gestalten, müssen wir Bürokratie abbauen, Pflegekräfte entlasten und pflegende Angehörige stärker unterstützen.

Die Pflege in Deutschland steht vor großen Herausforderungen – und die Bürger erwarten Lösungen. Bei unserer pflegepolitischen Abendveranstaltung mit Staatsministerin Judith Gerlach am 4. Februar 2025 wurde eines deutlich: Bürokratie abbauen, Pflegekräfte entlasten und pflegende Angehörige besser unterstützen – das sind die zentralen Forderungen, die sowohl Fachkräfte als auch betroffene Bürger an uns herangetragen haben.

Bürokratieabbau: Mehr Zeit für Pflege statt Papierkram

Ein Hauptkritikpunkt war der hohe bürokratische Aufwand, der Pflegekräfte in ihrer eigentlichen Arbeit behindert. Zu viele Dokumentationspflichten und komplizierte Antragsverfahren nehmen wertvolle Zeit in Anspruch, die direkt für die Pflege genutzt werden könnte. Unser Ziel muss es sein, Vorschriften zu entschlacken und Prozesse zu digitalisieren, damit sich Pflegekräfte wieder auf das Wesentliche konzentrieren können: die Versorgung der Menschen.

Stärkung der ambulanten und Angehörigenpflege

Immer mehr Menschen wünschen sich, im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu Hause versorgt zu werden. Doch gerade pflegende Angehörige stoßen oft an ihre Grenzen – sei es aus finanziellen Gründen oder weil die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zur Belastung wird. Wir müssen daher Pflegegeld, Kurzzeitpflege-Angebote und Beratungsstrukturen ausbauen, um die Angehörigen besser zu unterstützen.

Fachkräfte aus dem Ausland: Zuwanderung erleichtern, Integration verbessern

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderungen. Viele Heime und ambulante Dienste suchen händeringend Personal, doch komplizierte Anerkennungsverfahren und langwierige Visa-Prozesse verzögern den dringend benötigten Zustrom ausländischer Pflegekräfte. Hier muss die Politik ansetzen: Anerkennungsverfahren müssen beschleunigt, Sprachförderung ausgebaut und bürokratische Hürden gesenkt werden. Wir nehmen die Impulse aus dieser Veranstaltung mit und setzen uns weiter für eine Pflege ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt – egal, ob zu Hause oder in der stationären Pflege.