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Geburtshilfe und medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zukunftsfest machen

Die CDU/CSU-Fraktion fordert eine dringende Reform der Kinder- und Jugendmedizin, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

Um die Versorgungssicherheit unseres Gesundheitssystems zu gewährleisten, ist eine Reform dringend notwendig. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Pädiatrie ein. Die Behandlung von Kindern braucht mehr Zeit, dadurch mehr Personal, mehr Kommunikation mit den Eltern. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, der Körper, aber auch die Psyche sind im Wachstum, weswegen bei der Behandlung ganz besondere Sorgfalt geboten ist. Ökonomische Maßstäbe müssen deswegen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin zurückstehen. Vielmehr fordern wir als Unionsfraktion die Bundesregierung auf, im Rahmen der Krankenhausreform die Vergütungssystematik dahingehend anzupassen, dass die geplante und grundsätzlich zu begrüßende Vorhaltefinanzierung von Geburtshilfestationen und Kinderkliniken leistungsunabhängig gewährt wird und den tatsächlichen Vorhalteaufwand der einzelnen Häuser widerspiegelt.

Maßnahmen zur Planungssicherheit für Krankenhäuser, Personal und Patienten

Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), wie es der Bundesgesundheitsminister aktuell plant, greift in die Kompetenz der Länder bei der Klinikplanung ein. Welche Folgen die Reform konkret haben wird, kann niemand abschätzen, was bei den Betroffenen von den Klinikchefs bis zum Krankenpfleger und auch bei den Patienten zu großer Unsicherheit führt. Bis eine durchdachte Reform mit kalkulierbaren Auswirkungen auf den Weg gebracht ist, braucht es Sofortmaßnahmen zur Absicherung der stationären Kinder- und Jugendmedizin. Die CDU/CSU-Fraktion fordert deswegen, mithilfe eines Vorschaltgesetzes stationäre Geburtshilfeeinrichtungen und Kinderkliniken zu stabilisieren, sodass Familien diese gesichert vor Ort zur Verfügung stehen und gleichzeitig eine langfristige Perspektive für das benötigte Personal bieten.  

Bedarfsgerechte Planung von Kinderarztpraxen

Zu diesen Sofortmaßnahmen gehört auch der Ausbau ambulanter Pflegestrukturen für Kinder und Jugendliche, damit bei einem Klinikaufenthalt die Entlassung stattfinden kann, sobald dies medizinisch vertretbar ist, weil die benötigte Nachsorge gewährleistet ist. Dass eine bedarfsgerechte Planung von Kinderarztpraxen keine Selbstverständlichkeit ist, habe ich in meinem Wahlkreis in der Messestadt Riem erlebt. In der Theorie ist die Landeshauptstadt München mit Kinderärzten überversorgt, tatsächlich befinden sich die meisten Praxen aber im Zentrum, was zu unzumutbar langen Anfahrtszeiten für Familien aus der Messestadt geführt hat. Erleichterung verschafft heute ein medizinisches Versorgungszentrum. Doch nicht nur die Zuteilung der Kassensitze ist der Grund für eine unzureichende Versorgung in manchen Gebieten, sondern auch der Mangel an Ärzten, die bereit sind, selbstständig eine Kinderarztpraxis zu führen. Aus diesem Grund setzen wir uns dafür ein, auf die Länder dahingehend einzuwirken, entsprechend der Landarztquote auch eine Kinderarztquote einzuführen.