Zwei Jahre sind vergangen, seit die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 Israel überfiel und das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust verübte. Über 1.200 Menschen wurden getötet, mehr als 250 verschleppt – viele von ihnen sind bis heute nicht frei. Dieser Tag hat tiefe Wunden hinterlassen – in Israel, in den jüdischen Gemeinden weltweit und auch bei uns in Deutschland.
Wir denken an die Opfer dieses barbarischen Terrors, an ihre Familien, an die Geiseln, die seit zwei Jahren in den Händen der Hamas sind und an all jene, die in Angst und Trauer leben. Ihre Geschichten dürfen wir nicht vergessen.
Seit jenem Tag erleben wir eine besorgniserregende Entwicklung in Deutschland: Wachsender Antisemitismus, der offen auf unseren Straßen, in den sozialen Medien und an Universitäten zutage tritt. Dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland wieder Angst haben müssen, ihre Religion auszuleben oder eine Kippa zu tragen, ist beschämend und inakzeptabel.
Als Demokrat und Christ sehe ich es als unsere gemeinsame Pflicht, entschieden für die Werte einzutreten, die unser Land ausmachen: Freiheit, Toleranz, Menschenwürde. Diese Werte sind nicht verhandelbar – und sie gelten für alle. Gerade in Zeiten, in denen Hass, Extremismus und Relativierung von Gewalt wieder lauter werden, müssen wir klar Haltung zeigen. Deutschland darf niemals ein Ort sein, an dem Antisemiten, Islamisten oder Israel-Hasser die Stimme der Vernunft übertönen.
Ich sage klar: Wer Jüdinnen und Juden bedroht, greift uns alle an. Kritik, so berechtigt sie auch sein mag, an der israelischen Regierung darf nie zum Vorwand werden, Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden zu rechtfertigen.
Deutschland steht fest an der Seite Israels. Unser Land trägt eine besondere historische Verantwortung für die Sicherheit des jüdischen Volkes und für das Existenzrecht Israels. Diese Verantwortung ist unverhandelbar.
Ich wünsche mir, dass wir diesen Jahrestag nicht nur als Moment des Gedenkens begreifen, sondern auch als Auftrag: uns einzusetzen für ein friedliches Zusammenleben, für den Schutz jüdischen Lebens und für eine Zukunft, in der Jüdinnen und Juden überall auf der Welt ohne Angst leben können.
Am 7. Oktober 2025 gedenken wir – und wir bekennen uns: Nie wieder ist jetzt.