Am 21. Mai 2025 wurde ich von den Ausschussmitgliedern zum Vorsitzenden des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gewählt. Für das mir entgegengebrachte Vertrauen bin ich sehr dankbar – die Übernahme dieses Amtes ist für mich Ehre und Verpflichtung zugleich. Ich freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss.
Gerade mit Blick auf die neue Bundesregierung ist klar: Unsere Entwicklungszusammenarbeit braucht eine konsequente Neuausrichtung. Im Zentrum muss künftig die wirtschaftliche Zusammenarbeit stehen. Denn nur durch nachhaltiges Wachstum vor Ort schaffen wir Perspektiven, bekämpfen Fluchtursachen, stärken zugleich unsere internationalen Partnerschaften und gewinnen neue Wirtschaftspartner für Deutschland.
Wer vor Ort Arbeit hat, bleibt. Deshalb müssen wir den Fokus stärker auf Investitionen, Bildung und Arbeitsplätze in unseren Partnerländern richten. Entwicklungszusammenarbeit bedeutet: Wohlstand schaffen – dort wie hier. Der Unterschied zeigt sich auch in Zahlen: Für 70 Cent am Tag können wir vor Ort eine erwachsene Person unterstützen. Eine geflüchtete Person kostet uns in Deutschland rund 70 Euro täglich.
Zugleich ergeben sich neue Chancen für Deutschland: Viele Partnerländer verfügen über strategisch wichtige Rohstoffe, die wir für unsere Energiewende dringend benötigen. Deshalb muss Entwicklungszusammenarbeit auch Teil unserer Zukunftsstrategie sein. Eine verantwortungsvolle und wertegeleitete Außenwirtschaftspolitik liegt im Interesse aller Beteiligten – sie schafft Stabilität und neue Märkte, sichert Lieferketten und stärkt die geopolitische Handlungsfähigkeit Europas. Zudem werde ich als Ausschussvorsitzender darauf achten, dass die Ministerin die gemeinsam vereinbarten entwicklungspolitischen Ziele umsetzt – und dass die eingesetzten Mittel wirksam, transparent und verantwortungsvoll verwendet werden. Unser Leitbild dabei ist klar: Recht, Ordnung und Humanität – gemeinsam gedacht.