(c) Philip Hoffmann

Afrika – Chance für Deutschlands Wirtschaft

Deutschland muss seine Partnerschaften mit Afrika strategisch ausbauen.

Diese Woche habe ich im Rahmen der Haushaltsdebatte zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit insbesondere mit Afrika Stellung bezogen. Wenn Deutschland wirtschaftlich stark und sicher bleiben will, müssen wir unsere Beziehungen zu Afrika strategisch neu ausrichten. Die letzten Monate haben klar gezeigt, was passiert, wenn wir zu einseitig von China abhängig sind. Afrika ist längst ein zentraler Faktor für unseren Wohlstand: Ohne kritische Rohstoffe gibt es keine Energiewende, keine Digitalisierung, keine moderne Industrie – und wenn diese Lieferketten wegbrechen, stehen in Deutschland die Bänder still. Deshalb brauchen wir entschlossene Rohstoffpartnerschaften und deutlich weniger Bürokratie, damit Investitionen endlich möglich werden.

Der EU-Afrika-Gipfel hat in dieser Woche nochmals unterstrichen, wie schnell sich die globalen Rahmenbedingungen verändern. Wenn wir unseren Wohlstand sichern und unsere Werte behaupten wollen, brauchen wir verlässliche Partner – und ein klarer Blick zeigt: Afrika ist ein Kontinent im Aufbruch. Junge Gesellschaften, wachsende Märkte, enorme wirtschaftliche Chancen, aber auch große Herausforderungen prägen die Zukunft vieler Staaten.

Für uns als Unionsfraktion gilt dabei ein Grundprinzip: Zusammenarbeit bedeutet keine Bevormundung. Augenhöhe heißt, die Entscheidungen der Länder zu respektieren – auch wenn sie nicht ins eigene Parteiprogramm passen. Wir wollen echte Partnerschaften und keine Bevormundung und die Afrikanischen Staaten wollen das ebenso.

Die Debatten der letzten Wochen über Chip-Lieferungen haben erneut gezeigt, wie abhängig unsere Industrie von kritischen Rohstoffen ist. Lithium, Kobalt, seltene Erden – ohne sie gäbe es weder Energiewende noch E-Mobilität, Digitalisierung oder moderne Produktion. Einfache Wahrheit: Liefert Afrika nicht mehr, steht unsere Industrie still. Genau deshalb brauchen wir strategische, faire und transparente Rohstoffabkommen, die beiden Seiten nutzen.

Gleichzeitig erleben wir, dass andere Mächte in Afrika massiv investieren, um Einfluss zu gewinnen. China hat seit 2013 über eine Billion Euro in Afrika investiert – Europas Antwort kam acht Jahre später. Wenn wir weiter der langsame Tanker bleiben, verlieren wir den Anschluss. Wir müssen endlich schneller werden: bei Handelsabkommen, bei der Entbürokratisierung, bei klaren Investitionsanreizen.

Afrika ist unser Nachbarkontinent. Seine Stabilität ist unsere Sicherheit. Sein wirtschaftlicher Aufstieg ist unsere Chance. Wenn wir mutig, strategisch und verlässlich handeln, schaffen wir Wohlstand für beide Seiten und stärken Deutschlands Position in einer Welt, die sich gerade neu sortiert. Dafür setze ich mich ein.

Hier geht’s zur vollständigen Rede im Bundestag.