Am 17. September habe ich in meiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Umweltminister Madagaskars, Max Andonirina Fontaine, im Deutschen Bundestag getroffen. Im Mittelpunkt unseres Gesprächs standen die großen Herausforderungen des Landes im Bereich Klima, Biodiversität und Entwicklung – und die Frage, wie Deutschland und Madagaskar ihre Zusammenarbeit weiter vertiefen können.
Klimafrage als Überlebensfrage
Madagaskar gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern weltweit. Dürren, Entwaldung und der Verlust der einzigartigen Biodiversität bedrohen nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen. Minister Fontaine machte deutlich: Klimapolitik ist in Madagaskar unmittelbar mit dem Überleben der Bevölkerung verknüpft. Entsprechend hat die Regierung härtere Strafen gegen Umweltvergehen eingeführt und setzt auf internationale Partnerschaften, um nachhaltige Lösungen umzusetzen.
Entwicklungszusammenarbeit und Verantwortung
Deutschland ist für Madagaskar seit Jahren ein zentraler Partner. Rund 460 Millionen Euro fließen in Projekte zur Ernährungssicherung, zur Förderung erneuerbarer Energien, zur Stärkung guter Regierungsführung und vor allem in den Schutz von Wäldern und Artenvielfalt. Diese Zusammenarbeit dient nicht nur der Armutsbekämpfung, sondern auch dem Schutz globaler öffentlicher Güter – von Klima bis Biodiversität.
Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft
Besonders wichtig war im Gespräch die Rolle des Privatsektors. Madagaskar möchte deutsche und europäische Unternehmen stärker einbinden – etwa bei Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft (Vanilleproduktion), in erneuerbare Energien oder in CO₂-Abscheidung. Ziel ist eine Zusammenarbeit, die wirtschaftliche Gewinne mit konkreten Vorteilen für die lokale Bevölkerung verbindet.
Mein Fazit
Das Treffen hat verdeutlicht: Entwicklungszusammenarbeit bedeutet heute, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Es geht um den Schutz der Umwelt, die Bekämpfung von Armut aber vor allem die Schaffung wirtschaftlicher Perspektiven – und damit um eine Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren können.