Bahn-Projekte im Münchner Osten © Pixabay

Ein Tunnel für den Münchner Osten ist möglich!

Die Deutsche Bahn hat heute über die Ergebnisse und die gutachterliche Bewertung der Grobvariantenuntersuchung zum viergleisigen Bahnausbau des Streckenabschnitts Daglfing – Johanneskirchen im Münchner Osten informiert.

Bedeutendes Infrastrukturvorhaben im Münchner Osten

Das letzte große Entwicklungsareal innerhalb der Stadtgrenzen wird zerschnitten von der Bahnstrecke von Zamdorf bis Johanneskirchen. Deshalb ist die Frage des Ausbaus dieses Streckenabschnitts, auf der auch die S-8-Flughafenlinie verkehrt, für die städtebauliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Durch den mehrgleisigen Ausbau auf vier Gleise sollen S-Bahn- und Güterverkehr künftig voneinander getrennt auf jeweils eigenen Gleisen geführt werden. Dies erhöht die Kapazitäten, Taktung und Zuverlässigkeit insbesondere auch des S-Bahn-Verkehrs. Gleichzeitig wird hierdurch zunehmender Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert.

Vorzugsvariante der Bahn: Ebenerdiger Verlauf

Von den drei untersuchten Varianten hat sich nach Einschätzung und Bewertung von Experten der Universität Innsbruck die ebenerdige und damit oberirdische Lösung durchgesetzt. Unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten und haushalterischen Rahmenbedingungen kommt die Entscheidung für den ebenerdigen Ausbau für mich wenig überraschend. Eine komplette Untertunnelung genauso wie eine Lösung im Trog würden mit geschätzten 2,4 beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro die Kosten einer ebenerdigen Schienenführung um ein Vielfaches übersteigen (dafür circa 900 Millionen Euro). Der Bund ist genauso wie die Länder und Kommunen den Grundsätzen der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit seines Handelns verpflichtet.

Tunnellösung weiterhin möglich

Gleichwohl ist die Tunnellösung für den Münchner Osten noch lange nicht vom Tisch, wie auch die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium ausdrücklich klargestellt haben. Es liegt jetzt an der Landeshauptstadt München, die Deutsche Bahn damit zu beauftragen, parallel zur favorisierten ebenerdigen Vorzugsvariante auch den Tunnel vorzuplanen. Deutsche Bahn und Bund haben allerdings auch deutlich gemacht, dass in diesem Fall die Planungskosten selbstverständlich von der Landeshauptstadt München zu tragen sind.

Grün-Rot muss jetzt Farbe bekennen: Tunnel ja oder nein?

Die grün-rote Stadtspitze muss nun zeigen, ob sie den Tunnel für die Bürger im Münchner Osten will oder nicht. Gibt es keinen Beschluss im Stadtrat, wird es auch keinen Tunnel geben. Eines ist für mich bei alldem ganz klar: Im Vordergrund steht das Wohl aller Bürger, die von einem Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung in ihren Anwohnerinteressen betroffen sind!