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70 Jahre Bundeswehr – und ein neuer Wehrdienst für Deutschlands Sicherheit

Die Bundeswehr feierte ihr 70-jähriges Bestehen, während Union und SPD zugleich einen neuen, modernen Wehrdienst vereinbarten.

Am 12. November 2025 feierte die Bundeswehr ein besonderes Jubiläum: 70 Jahre Parlamentsarmee. Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 prägt sie die Sicherheits- und Verteidigungspolitik unseres Landes – immer im Auftrag des Deutschen Bundestages, immer eingebettet in Demokratie und rechtsstaatliche Kontrolle. Dieses Jubiläum fällt in eine Zeit, in der Europa erneut sicherheitspolitischen Herausforderungen gegenübersteht, wie wir sie lange nicht mehr kannten.

70 Jahre Dienst für Frieden, Freiheit und Demokratie

Die Bundeswehr ist seit sieben Jahrzehnten Garant für Frieden und Stabilität:
vom Kalten Krieg über internationale Krisen- und Auslandseinsätze bis hin zur heutigen Zeitenwende an der Ostflanke der NATO.

Symbolträchtig hat am 12. November vor dem Reichstag erneut ein feierliches Gelöbnis stattgefunden. Rund 500 Rekrutinnen und Rekruten legen dort ihren Eid ab – an genau jenem Ort, an dem 1955 die ersten 101 Freiwilligen in den Dienst der neuen Bundeswehr traten. Dass Gelöbnisse heute öffentlich vor dem Parlament stattfinden, zeigt die enge demokratische Bindung unserer Streitkräfte.

Ein neuer Wehrdienst – Einigung von SPD und Union

Passend zum Jubiläum wurde eine grundlegende Einigung zum neuen Wehrdienst erzielt. Ziel ist es, die Wehrfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu stärken und gleichzeitig ein modernes, transparentes und attraktives System zu schaffen.

Die sicherheitspolitische Lage – insbesondere durch den russischen Angriffskrieg – macht deutlich: Deutschland muss seine Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit weiter erhöhen. Der neue Wehrdienst ist hierfür ein zentraler Baustein.

Die wichtigsten Punkte der Einigung:

  • Flächendeckende Musterung: Ab 2027 werden alle jungen Männer ab 18 Jahren gemustert. Alle erhalten zuvor einen Fragebogen; Frauen können sich freiwillig melden.
  • Freiwilligkeit im Mittelpunkt: Der neue Wehrdienst setzt zunächst auf Freiwillige – mit attraktiven Bedingungen wie rund 2.600 Euro brutto sowie Führerscheinzuschüssen bei längerer Dienstzeit.
  • Bedarfswehrpflicht als letztes Mittel: Reichen die Freiwilligen nicht aus, kann der Bundestag eine Bedarfswehrpflicht beschließen. Ein Losverfahren kommt nur als „ultima ratio“ in Betracht und es gibt keinen Automatismus.
  • Klare Zielmarken: Die Bundeswehr soll auf 255.000 bis 270.000 Soldatinnen und Soldaten und rund 200.000 Reservistinnen und Reservisten wachsen. Das Verteidigungsministerium berichtet dazu regelmäßig dem Bundestag.

Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen seit sieben Jahrzehnten für Frieden, Freiheit und demokratische Werte ein. Mit dem neuen Wehrdienst stärken wir diese Fähigkeit – verantwortungsvoll, parlamentarisch kontrolliert und entschlossen. Damit Deutschland und Europa auch in Zukunft sicher bleiben.