In dieser Woche habe ich mich mit Prof. Friess, Direktor der Chirurgischen Klinik am Klinikum rechts der Isar, über die Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitssektor ausgetauscht. Das Klinikum ist seit Jahren im Programm „Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“ aktiv und arbeitet eng mit dem Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi, Ghana, zusammen. Derzeit laufen zwei Projekte: eine interdisziplinäre Schistosomenforschung sowie der Aufbau einer spezialisierten Chirurgie. Beide Vorhaben stärken nicht nur die medizinische Versorgung vor Ort, sondern auch den wissenschaftlichen Austausch zwischen unseren Ländern.
Gesundheit in Ghana: Fortschritte und Herausforderungen
Ghana hat in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte erzielt, etwa beim Rückgang der Müttersterblichkeit und bei Impfungen von Kleinkindern. Zugleich steht das Land vor großen Aufgaben: Malaria ist weiterhin eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern, die medizinische Versorgung auf dem Land ist unzureichend, und zunehmend treten chronische Erkrankungen wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Leiden auf. Mit nur 46 US-Dollar öffentlicher Gesundheitsausgaben pro Kopf ist das System chronisch unterfinanziert.
Deutsche Unterstützung gefragt
Deutschland unterstützt Ghana mit vielfältigen Projekten, von Klinikpartnerschaften über Initiativen zur Impfstoffproduktion bis hin zu Kooperationen mit der deutschen Wirtschaft. Besonders wichtig ist, dass Geräte aus Deutschland, die hier nicht mehr genutzt werden, für Partnerländer aufbereitet werden. Schon mit kleinen finanziellen Mitteln lässt sich so viel bewegen.
Wissenstransfer sichern
Im Gespräch wurde deutlich, dass Ärztinnen und Ärzte aus Afrika, die in Deutschland ausgebildet werden, meist in ihre Heimat zurückkehren wollen, um dort etwas aufzubauen. Ebenso wichtig ist es, auch deutsche Medizinerinnen und Mediziner für eine Zeit in Partnerkliniken zu entsenden, um den Austausch zu vertiefen.
Klinikpartnerschaften leisten einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und zur Verringerung von Fluchtursachen.