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Parksituation am Wiener Platz: Wie die Landeshauptstadt den Händlern das Leben schwer macht

Die logistische Erreichbarkeit und damit der wirtschaftliche Erfolg der Gewerbetreibenden am Wiener Platz ist in Gefahr.

In der Früh zur Großmarkthalle, mit den Waren zum Wiener Platz, das Geschäft einräumen, um parat zu sein, wenn die ersten Kunden kommen – so oder ähnlich sieht der Alltag der Händler am Wiener Platz aus, die mit ihrem Angebot ein wichtiger Nahversorger und ein zentraler Treffpunkt in Haidhausen sind. Ein reibungsloser Ablauf ist dabei die Bedingung für den wirtschaftlichen Erfolg. Unnötig und unverhältnismäßig erschwert wird der Arbeitsalltag durch die Parkraumplanung der Landeshauptstadt München: Zwei Parkplätze in der Sckellstraße, unmittelbar am Wiener Platz, wurden kürzlich ohne Vorwarnung in Abstellflächen für E-Roller, Fahrräder und Lastenräder umgewandelt.

Als Vorsitzender des Vereins der Freunde des Viktualienmarktes habe ich großes Verständnis für den Unmut der Händler über diese Entwicklung. Es ist inakzeptabel, dass solche Entscheidungen ohne jegliche Rücksprache mit den Betroffenen umgesetzt werden. Die Händler am Wiener Platz sind auf diese Parkmöglichkeiten angewiesen, um erfolgreich ihre Stände zu betreiben. Hinzu kommt, dass sie als Gewerbetreibende Hunderte Euro jährlich für ihre Parklizenzen zahlen, während die Anzahl der Parkplätze stetig schrumpft.

Damit nicht genug ist auch geplant, den Kurzzeitparkstreifen entlang der Inneren Wiener Straße zu entfernen. Dadurch wird nicht nur den Händlern die Arbeit erschwert, auch die Kunden können nicht mehr schnell halten, um kurz ein Geschäft zu erledigen.

Die Situation ist eine ähnliche wie in der Weißenburger Straße, die seit August diesen Jahres probeweise in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde. Die Gewerbetreibenden beklagen sich über erhebliche Umsatzeinbußen, da die Kunden mit dem Auto nicht mehr bei ihnen einkaufen können. Die Stadt vernachlässigt hier ihre Verantwortung gegenüber den Händlern. Während die Gebühren unverändert hoch bleiben, wird die Lebensader der Händler – die logistische Erreichbarkeit ihrer Geschäfte – immer mehr abgeschnitten. Das ist ein fatales Signal für den Einzelhandel vor Ort und eine Politik gegen die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Selbstverständlich ist klar, dass die Organisation des Parkraums an die Bedürfnisse der heutigen Zeit angepasst werden muss, in der E-Roller und Lastenräder sich als Verkehrsmittel fest etabliert haben. Das darf aber nicht über die Köpfe der beteiligten Händler hinweg passieren, sondern muss im Dialog geschehen!