Vergangene Woche bin ich der Einladung der Stadträte Sebastian Schall und Andreas Babor sowie des Vorsitzenden des Bezirksausschusses Stefan Ziegler nach Trudering gefolgt und habe über wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Afrika gesprochen und mit den Anwesenden diskutiert.
Afrika ist längst der bevölkerungsreichste Kontinent – jünger, dynamischer und wachstumsstärker als Indien und China. Während China massiv schrumpft und Indien altert, wird Afrika weiterwachsen: Schon 2050 wird jede vierte Person auf der Welt aus Afrika kommen. Dieses enorme demografischeWachstum ist Chance und Risiko zugleich. Wenn wir heute nicht in Energieversorgung, Infrastruktur, Bildung und Jobs investieren, entstehen Migrations- und Stabilitätskrisen von globaler Dimension. Auch der Klimawandel wird nicht bei uns entschieden – wir müssen vielmehr schaffen, dass Afrika die erste Region auf der Welt ist, die nicht durch Kohle zu Entwicklung und Wohlstand kommt. Genau hier muss Deutschland handeln – partnerschaftlich, realistisch, und im deutschen wie europäischen Interesse.
Die größte Ressource für Stabilität und Entwicklung weltweit sind Kinder. Investitionen in ihre Zukunft sind kein Wohltätigkeitsprogramm, sondern eine sicherheits- und wirtschaftspolitische Notwendigkeit. Sie stabilisieren Staaten, reduzieren Armut, beugen Konflikten vor und schaffen Perspektiven vor Ort. Wenn wir heute klug handeln, schaffen wir die Grundlage für eine friedlichere, wohlhabendere und resilientere Welt – und das liegt auch im klaren deutschen Interesse.
Der Abend hat aufgezeigt, dass sich die Mühe lohnt, einen Blick über den kommunalpolitischen Tellerrand zu werfen: Wir in München profitieren davon, in einer globalisierten Welt zu leben – und müssen, nicht zuletzt in unserem eigenen Interesse, entsprechend Verantwortung übernehmen.